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Sein Album "Bat out of Hell" gehört zu den meistverkauften Platten der Musikgeschichte - nun ist der US-Rocksänger Meat Loaf im Alter von 74 Jahren gestorben. Seine Frau, seine Töchter und Freunde seien bis zuletzt bei ihm gewesen, hieß es am Freitag in einer Mitteilung auf Meat Loafs Facebook-Seite. Der auch durch die "Rocky Horror Picture Show" bekannte Künstler verkaufte mehr als 100 Millionen Alben und wirkte in mehr als 65 Filmen mit.
"Es bricht uns das Herz mitzuteilen, dass der unvergleichliche Meat Loaf heute Abend im Beisein seiner Frau Deborah verstorben ist", hieß es in der Facebook-Mitteilung. Seine Töchter Pearl und Amanda sowie enge Freunde seien "in den letzten 24 Stunden bei ihm" gewesen. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht.
Mit Meat Loaf habe die Welt "einen inspirierenden Künstler und schönen Menschen" verloren, hieß es weiter. "Von seinem Herzen an Eure Seelen... hört niemals auf zu rocken!", lautete die Botschaft an die Fans.
Der Sänger, der mit bürgerlichem Namen Marvin Lee Aday hieß, verdankte seinen Künstlernamen seiner Körperfülle, für die er als Kind gehänselt wurde. Übersetzt bedeutet Meat Loaf "Hackbraten".
Auch sonst war seine Kindheit in Texas hart. "Ich habe meinem Vater vergeben, dass er versucht hat, mich mit einem Schlachtermesser zu töten", sagte der Sänger später einmal der britischen Zeitung "The Telegraph" über den Alkoholiker. Meat Loafs Mutter starb an Krebs, als er noch ein Teenager war.
Zwischenzeitlich arbeitete Meat Loaf als Nachtclub-Türsteher. Nachdem er in New York den Musiker und Stückeschreiber Jim Steinman kennengelernt hatte, nahm seine musikalische Karriere an Fahrt auf. Steinman komponierte wilde und theatralische Musik, die Meat Loafs Stimme gut zur Geltung brachte.
In den 70er Jahren spielte er in dem Kult-Musical "The Rocky Horror Show" mit. Auch in dessen Verfilmung "The Rocky Horror Picture Show" von 1975 war er zu sehen.
1977 veröffentlichte der Texaner mit dem großen Stimmumfang sein Rock-Album "Bat out of Hell". Mit Hits wie "Paradise by the Dashboard light" verkaufte es sich weltweit mehr als 43 Millionen Mal. Damit gehört es zu den meistverkauften Musikalben überhaupt.
Es folgten eine Reihe weiterer Alben sowie die Fortsetzungen seiner Erfolgsplatte "Bat Out of Hell II: Back into Hell" (1993) und "Bat Out of Hell III: The Monster Is Loose" (2006). Erstere enthielt den Hit "I'd Do Anything For Love (But I Won't Do That)", der Meat Loaf Anfang der 90er Jahre ein großes Comeback bescherte. Der hymnische Song kletterte in 28 Ländern an die Chart-Spitze und wurde mit einem Grammy ausgezeichnet.
2016 veröffentlichte Meat Loaf erstmals nach fünf Jahren wieder ein Album. Zuvor hatten gesundheitliche Sorgen und eine zweijährige Tour-Pause Spekulationen über ein Karriereende angeheizt. So war der Musiker seit 2003 mindestens dreimal bei Auftritten zusammengebrochen, so etwa 2016 in Kanada, als er dehydriert seinen Hit "I'd Do Anything For Love" gesungen hatte.
Neben seiner Musik-Karriere trat Meat Loaf immer wieder in zumeist kleineren Rollen in Fernsehproduktionen und Filmen wie etwa der Komöde "Wayne's World" auf. Auch in David Finchers Kultfilm "Fight Club" von 1999 spielte er mit.
Politisch engagierte sich Meat Loaf als einer der wenigen US-Musiker außerhalb des Country-Genres aktiv für die Republikanische Partei. 2012 machte der Sänger Wahlkampf für Mitt Romney, der allerdings dem Demokraten Barack Obama unterlag. Zu seinem letzten Album "Braver Than We Are" von 2016 erklärte Meat Loaf, dieses sei "explizit und politisch unkorrekt (ich hasse politische Korrektheit)".
Y.Amjad--DT