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In den USA ist der erste Todesfall im Zusammenhang mit der Vogelgrippe gemeldet worden. Wie die Gesundheitsbehörden des südlichen Bundesstaates Louisiana am Montag mitteilten, starb ein über 65 Jahre alter Patient, der im Dezember wegen einer Atemwegserkrankung ins Krankenhaus eingeliefert worden war. Den Behörden zufolge litt er bereits an anderen Krankheiten.
Das Risiko für die öffentliche Gesundheit werde nach wie vor als "gering" eingeschätzt, erklärte die Gesundheitsbehörde von Louisiana. "Für Menschen, die mit Vögeln, Geflügel oder Kühen arbeiten oder in der Freizeit mit ihnen zu tun haben, besteht ein höheres Risiko", hieß es jedoch.
Der Patient habe sich mit H5N1 infiziert, nachdem er mit privat gehaltenem Federvieh und Wildvögeln in Kontakt gekommen sei, erklärte die Behörde weiter. In Louisiana seien aber keine weiteren H5N1-Infektionen oder Hinweise auf Übertragungen von Mensch zu Mensch festgestellt worden.
Der Mann war im Dezember ins Krankenhaus eingeliefert worden. Wie die Gesundheitsbehörde CDC damals mitteilte, handelte es sich um den ersten schweren Fall der Viruserkrankung in den USA. Eine Genanalyse habe ergeben, dass er mit dem H5N1-Virus infiziert wurde.
Erst am Freitag hatte die Regierung des scheidenden US-Präsidenten Joe Biden mitgeteilt, mehrere hundert Millionen Dollar in den nationalen Kampf gegen die Vogelgrippe investieren zu wollen. Demnach sollen 306 Millionen Dollar (296 Millionen Euro) in Bereitschafts- und Überwachungsprogramme sowie die medizinische Forschung zum H5N1-Virus fließen. "Auch wenn das Risiko für den Menschen gering ist, bereiten wir uns immer auf alle möglichen Szenarien vor", erklärte Gesundheitsminister Xavier Becerra.
Das Virus zirkuliert in Geflügelzuchtbetrieben und Rinderherden. Seit Anfang 2024 wurde in den USA nach offiziellen Zahlen bei 66 Menschen eine Infektion mit dem Vogelgrippe-Virus festgestellt. Zwar wurde bislang keine Mensch-zu-Mensch-Übertragung festgestellt, Forscher zeigten sich angesichts der hohen Verbreitungszahlen jedoch alarmiert. Demnach besteht das Risiko, dass sich die Vogelgrippe mit der saisonalen Grippe vermischt, ansteckender wird und dadurch eine tödliche Pandemie ausgelöst wird.
"Wir haben viele Daten, die zeigen, dass dieses Virus tödlich sein kann, tödlicher als viele Viren, über die wir uns Sorgen machen", sagte Jennifer Nuzzo, Professorin für Epidemiologie an der Brown Universität. "Aus diesem Grund sollten die Leute ziemlich alarmiert über diese Ausbrüche sein, die es auf Farmen und an anderen Stellen in den USA gegeben hat." Die US-Regierung müsse mehr tun.
Sie sorge sich nicht um den Durchschnittsbürger, "aber um die Leute, die Kontakt mit Tieren haben, von denen wir wissen, dass sie infiziert sein könnten", sagte Nuzzo weiter. So zeige etwa der Fall eines jungen Kanadiers, der 2024 schwer an Vogelgrippe erkrankt und ins Krankenhaus eingeliefert worden sei, dass auch jüngere und gesündere Menschen stark betroffen sein könnten. "Das ist ein fieses Virus, das sich niemand einfangen will", sagte die Expertin.
Die US-Gesundheitsbehörde CDC erklärte mit Blick auf den Todesfall in Louisiana, dieser sei "tragisch", komme aber "nicht unerwartet". Außerhalb der USA seien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mehr als 950 Fälle von Vogelgrippe des Typs H5N1 gemeldet worden, rund die Hälfte davon seien tödlich verlaufen, erklärte die Behörde. Laut WHO wurden diese Fälle zwischen 2003 und Ende 2024 in 24 Ländern gezählt, die meisten von ihnen in China und Vietnam.
Das Vogelgrippevirus H5N1 war erstmals 1996 aufgetaucht. Die Zahl der Infektionsherde bei Vögeln stieg seit 2020 exponentiell an - parallel dazu nahm auch die Zahl infizierter Säugetierarten zu, darunter Milchkühe. Fast alle infizierten Vögel sterben an der Krankheit.
O.Mehta--DT