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Vor dem Trauergottesdienst für den in einem Straflager gestorbenen Kreml-Kritiker Alexej Nawalny in einer Moskauer Kirche haben sich dort am Freitag hunderte Unterstützer des Oppositionspolitikers versammelt. Die Polizei, die mit einem großen Aufgebot vor Ort war, sperrte den Platz vor der Kirche mit Metallzäunen ab, wie AFP-Journalisten berichteten. Polizisten mit Helmen und Tränengaskanistern patrouillierten in der Gegend und auch in den nahe gelegenen U-Bahn-Stationen waren Sicherheitskräfte zu sehen.
Der Kreml warnte vor Beginn der Trauerfeier vor der Teilnahme an "nicht genehmigten" Versammlungen. Wer an einer solchen Kundgebung teilnehme, werde "gemäß dem geltenden Recht zur Verantwortung gezogen", sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Tass.
Einige der Trauernden, die sich vor der Kirche versammelten, hatten Blumen dabei. "Wir haben keine Politiker wie ihn mehr und niemand weiß, wann wir wieder welche haben werden", sagte die 55-jährige Maria. Sie empfinde "Angst und Trauer". Der 43-jährige Maxim sagte, er sehe "nichts Illegales daran, sich von einem großen Mann zu verabschieden".
Die Trauerfeier in der Kirche im Bezirk Marjino im Südosten der russischen Hauptstadt sollte um 14.00 Uhr (Ortszeit, 12.00 MEZ) beginnen. Nawalnys Leichnam soll dem orthodoxen Ritus entsprechend in einem offenen Sarg aufgebahrt werden. Anschließend sollten seine sterblichen Überreste auf dem nahe gelegenen Friedhof beigesetzt werden.
Das Team des prominentesten Widersachers von Russlands Präsident Wladimir Putin hatte nach eigenen Angaben Schwierigkeiten, einen Ort für den Trauergottesdienst zu finden. Zudem weigerten sich demnach mehrere Bestattungsunternehmen, den Leichnam des Oppositionspolitikers zu transportieren.
Nawalnys Witwe hatte am Mittwoch vor möglichen Polizeiaktionen während der Trauerfeier gewarnt. "Ich weiß nicht, ob es eine friedliche Beerdigung wird, oder ob die Polizei Menschen festnehmen wird, die sich von ihm verabschieden wollen", sagte Julia Nawalnaja im Europaparlament.
Nach Angaben der russischen Menschenrechtsgruppe OWD-Info wurden seit Nawalnys Tod bereits 400 Menschen bei Trauerkundgebungen für den Kreml-Kritiker festgenommen.
Der Tod Nawalnys in einer Strafkolonie in der Arktis war am 16. Februar bekannt gegeben worden; die Umstände seines Todes sind weiterhin unklar. Die Anhänger Nawalnys und zahlreiche westliche Politiker machen die russische Führung und Putin für den Tod des 47-Jährigen verantwortlich.
C.Akbar--DT