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Er galt als ebenso charmant wie provokant: In Paris hat am Mittwoch ein dem französischen Sänger Serge Gainsbourg gewidmetes Museum geöffnet. Dabei handelt es sich um eine Stadtvilla im Viertel Saint-Germain-des-Près, in dem er bis zu seinem Tod im Jahr 1991 lebte. Seine Tochter Charlotte Gainsbourg hatte nach dem Tod ihres Vaters alles unverändert gelassen und macht sein Haus nun mit einem von ihr gesprochenen Audio-Guide der Öffentlichkeit zugänglich.
Besucher entdecken das kreative Chaos, mit dem Gainsbourg sich umgeben hatte, sein Klavier, seine goldenen LPs, Zeitungsausschnitte und Fotos von den Frauen in seinem Leben - wie Brigitte Bardot und Jane Birkin, die Mutter von Charlotte. Auch seine kuriose Sammlung von Polizeiabzeichen ist zu sehen.
International ist Gainsbourg vor allem für das Lied "Je t'aime... moi non plus" bekannt, das er im Duett mit Birkin mehr stöhnte als sang. Aufsehen erregte auch das zweideutige Lied "Lemon Incest", das er gemeinsam mit seiner damals 13 Jahre alten Tochter aufnahm. In den Köpfen vieler Franzosen ist auch hängengeblieben, wie Gainsbourg als Protest gegen die Steuerpolitik in einer Live-Sendung einen 500-Franc-Schein verbrannte.
Die Eintrittskarten für das neue Museum sind bereits bis Jahresende ausverkauft. Pro Jahr werden rund 100.000 Besucher erwartet. Zusätzlich zur seiner Wohnung gibt es ein Museum, in dem unter anderem die Statue eines Mannes mit einem Blumenkohl-Kopf zu sehen ist - eine Anspielung auf Gainsbourgs Spitznamen.
A.El-Nayady--DT