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Der britische König Charles III. hat am zweiten Tag seines Staatsbesuchs als erster Monarch überhaupt eine Rede im Bundestag gehalten. Er sprach am Donnerstag zum Teil auf Deutsch vor den Abgeordneten und dankte Deutschland für die militärische Unterstützung der Ukraine. Am Nachmittag fuhr der 74-Jährige weiter nach Brandenburg, wo er unter anderem einen Biobetrieb besichtigte.
"Der Entschluss Deutschlands, der Ukraine große militärische Unterstützung zukommen zu lassen, ist überaus mutig, wichtig und willkommen", sagte der Monarch im Bundestag. Charles sprach von der Verantwortung der Bundesrepublik und Großbritanniens angesichts der Bedrohung für die Sicherheit Europas. Zugleich betonte er seine tiefe Verbundenheit mit Deutschland.
Auf die Freundschaft der beiden Länder sei er "stolz", sagte er. Der König beendete seine Rede mit einem Appell, noch enger zusammenzuarbeiten: "Die lange und besondere Geschichte unserer beiden Länder enthält noch viele ungeschriebene Kapitel."
Der zweite Tag des dreitägigen Staatsbesuchs von Charles und Ehefrau Camilla hatte am Morgen mit einem Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Berlin begonnen, in Anwesenheit der amtierenden Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Anschließend empfing Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) den König im Kanzleramt.
Danach fuhr dieser zu einem Wochenmarkt im Ortsteil Schöneberg weiter, wo er und Camilla mit Verkäufern und Schaulustigen sprachen. Nach der darauf folgenden Rede im Bundestag stand für den Monarchen der Besuch des Ukraine-Ankunftszentrum Tegel auf dem Programm. Charles sprach auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens mit Geflüchteten und Mitarbeitenden des Ankunftszentrums, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier begleitete ihn.
Nach knapp einer Stunde ging es für den König und Steinmeier weiter nach Brandenburg, wo Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) die beiden nordöstlich von Berlin in der Gemeinde Finowfurt empfing. Der Bundespräsident und sein königlicher Besuch trafen dort Mitglieder eines deutsch-britischen Pionierbrückenbataillons, von denen sie sich den Bau einer schwimmenden Brücke über den Havel-Oder-Kanal vorführen ließen.
Anschließend besuchte Charles mit Steinmeier und Woidke das Ökodorf Brodowin. Dieser befindet sich 80 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt in der Gemeinde Chorin und gilt als größter Demeter-Hof Deutschlands. Der König ließ sich den Betrieb zeigen, informierte sich über die ökologische Landschaft - und stellte sogar Käse selbst her.
Dieser soll ein Emblem in Form einer Krone bekommen und später als "Brodowiner Königskäse" verkauft werden. Charles' Ehefrau Camilla besuchte während des Brandenburg-Abstechers ihres Manns zusammen mit Steinmeiers Ehefrau Elke Büdenbender ein Projekt der Berliner Stadtmission und die Komische Oper in der Hauptstadt.
Am Freitag wird das königliche Paar mit Steinmeier und Büdenbender weiter nach Hamburg fahren, mit einem regulären ICE. Mit einem Empfang auf Einladung der britischen Botschaft soll die Staatsvisite dort am Abend enden.
Charles und Camilla kamen am Mittwoch in Berlin an und wurden vom Bundespräsidenten mit militärischen Ehren vor dem Brandenburger Tor empfangen. Am Mittwochabend gab es außerdem ein Staatsbankett in Steinmeiers Amtssitz Schloss Bellevue.
A.Padmanabhan--DT