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Nach zwei Monaten Pause sind die Tarifverhandlungen für die rund 55.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern fortgesetzt worden. Der Marburger Bund und die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) trafen sich am Montag im brandenburgischen Schönefeld. zur vierten Verhandlungsrunde. Nach Ansicht der Ärztegewerkschaft entscheiden die bis Dienstag angesetzten Gespräche drüber, ob der Konflikt weiter eskaliert.
In den vorangegangenen drei Verhandlungsrunden gab es zwischen beiden Seiten noch keine Annäherung. Ein von den Arbeitgebern im Dezember vorgelegtes Tarifangebot wies der Marburger Bund als "komplett inakzeptabel" ab, zugleich drohte er mit einem Tarifkonflikt.
Die Arbeitgeber warfen der Gewerkschaft hingegen fehlende Kompromissbereitschaft vor. Im Vorfeld der vierten Verhandlungsrunde forderte die VKA den Marburger Bund zu einer zügigen Einigung auf. "Klar ist: Wir wollen am 15. Februar eine Tarifeinigung vorlegen - daher erwarten wir jetzt konstruktive und ergebnisorientierte Gespräche mit dem Marburger Bund", erklärte Verhandlungsführer Wolfgang Heyl am Montagmorgen.
Die Gewerkschaft forderte fünfeinhalb Prozent mehr Gehalt rückwirkend zum 1. Oktober 2021 sowie Verbesserungen bei den Bereitschaftsdiensten und Rufbereitschaften. Der Marburger Bund will unter anderem die Kliniken stärker in die Pflicht nehmen, Grenzen für Dienste außerhalb der Regelarbeitszeit einzuhalten. Dadurch soll erreicht werden, dass Ruhezeiten von Ärztinnen und Ärzten auch tatsächlich gewährt werden.
Das Mitte Dezember von der VKA vorgelegte Angebot sieht im Kern ab 2023 in zwei Stufen eine Entgelterhöhung in Höhe von insgesamt 3,3 Prozent sowie eine steuer- und abgabenfreie Corona-Sonderzahlung in Höhe von 1200 Euro je Ärztin und Arzt in Vollzeit vor. Insgesamt betreffen die Tarifverhandlungen 500 Kliniken in Deutschland. Für die kommunalen Kliniken in Berlin gibt es einen eigenen Ärztetarifvertrag.
H.Sasidharan--DT