EUR/USD
-0.0077
Ohne größere Auswirkungen auf den Flugverkehr ist in den USA der neue Mobilfunkstandard 5G in Betrieb gegangen. Einige internationale Fluggesellschaften sagten zwar für Mittwoch geplante Flüge wegen möglicher Störungen der Bordelektronik ihrer Maschinen ab, die befürchteten massenhaften Stornierungen blieben aber aus. Bis Donnerstagmorgen wurden laut der Website FlightAware gut 470 Flüge gestrichen, die an US-Flughäfen starten oder landen sollten.
Unter den Fluggesellschaften, die am Mittwoch Flüge stornierten, waren Air India, Japan Airlines und die japanische Fluggesellschaft ANA. Alle drei Airlines kündigten aber an, am Donnerstag wieder Flüge anzubieten.
Schon am Donnerstagmorgen sei wieder ein Flugzeug von Neu Delhi zum JFK-Flughafen in New York gestartet, sagte ein Sprecher von Air India. Es seien auch wieder Flüge nach San Francisco und Chicago geplant. ANA-Chef Yuji Hirako erklärte, ab Donnerstag sei der Flugplan wieder normal.
Die Telekommunikationskonzerne AT&T und Verizon hatten im vergangenen Jahr Frequenzen für den Aufbau des 5G-Netzes in den USA zugewiesen bekommen, nachdem sie sich in einer milliardenschweren Ausschreibung durchgesetzt hatten. Die US-Luftfahrtbranche warnt seitdem vor Gefahren für den Flugverkehr. Sie befürchtet, dass ihre Maschinen vor allem nachts und bei schlechter Sicht nicht gut landen können, weil die 5G-Frequenzen zu nah an den Funkfrequenzen der Flugzeuge liegen und so etwa deren Höhenmesser stören könnten.
Nachdem die Chefs der größten US-Fluggesellschaften am Montag erneut vor dem Einsatz der 5G-Technologie in der Nähe von Flughäfen und "erheblichen Störungen" des Flugverkehrs gewarnt hatten, kündigten AT&T und Verizon an, einige Sendeanlagen an Flughäfen erst später in Betrieb zu nehmen.
In Europa gibt es nach Angaben der Deutschen Flugsicherung (DFS) einen größeren Schutzabstand zwischen den Frequenzbereichen für den 5G-Mobilfunk und für die Luftfahrt. In Deutschland sei es daher bisher nicht zu Störungen der Bordelektronik von Flugzeugen durch 5G gekommen.
Auch die Bundesnetzagentur erklärte, bisher seien in Europa keine Anzeichen für Störungen bei Flughöhenmessern bekannt, die auf 5G zurückzuführen seien. Um Beeinflussungen sicher ausschließen zu können, liefen aber noch weitere Untersuchungen, an denen auch die Flugsicherheitsbehörden sowie Vertreter der Mobilfunk- und Luftfahrtindustrie beteiligt seien. Bei solchen Messungen etwa in Frankreich und Norwegen seien keine Störungen festgestellt werden.
J.Alaqanone--DT