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Der Autobauer Ford Deutschland bekommt von seinem Mutterkonzern in den USA eine milliardenschwere Finanzspritze, kann sich künftig aber nicht mehr auf dessen Unterstützung bei der Begleichung von Schulden verlassen. Wie der Konzern am Montag mitteilte, soll eine Kapitaleinlage in Höhe von 4,4 Milliarden Euro dabei helfen, aktuelle Schulden der Ford-Werke GmbH in Köln zu reduzieren. Darüber hinaus werden zusätzliche Mittel bereitgestellt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und das Geschäft anzukurbeln.
Gleichzeitig mit der Finanzspritze wird jedoch eine seit 2006 geltende Patronatserklärung außer Kraft gesetzt. Diese sicherte ab, dass der US-Konzern für Schulden der Tochtergesellschaft aufkommt. "Um langfristig in Europa erfolgreich zu sein, müssen wir auch weiterhin unsere Strukturen vereinfachen, Kosten senken und die Effizienz steigern", erklärte John Lawler, stellvertretender Vorsitzender des Ford-Konzerns.
Der Autohersteller bekenne sich zu seinem Europageschäft, erklärte Lawler. Es brauche aber zudem eine "klare politische Agenda", die "die Akzeptanz von Elektroautos fördert und die Verbrauchernachfrage mit den europäischen Emissionszielen in Einklang bringt". Ford hatte stark in die Entwicklung von E-Autos investiert - und dann unter den schleppenden Verkaufszahlen gelitten.
Bei der deutschen Tochter waren im vergangenen Jahr nach Unternehmensangaben rund 16.500 Menschen beschäftigt. Weltweit arbeiten rund 174.000 Beschäftigte für den Autobauer.
G.Gopalakrishnan--DT