Euro STOXX 50
26.1200
Auch im zweiten Corona-Jahr 2021 sind vielerorts Veranstaltungen ausgefallen oder Restaurants und Kneipen zeitweilig geschlossen geblieben. Die in Deutschland ansässigen Brauereien und Bierlager haben angesichts dessen erneut einen rückläufigen Absatz verzeichnet, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Demnach wurden im vergangenen Jahr rund 8,5 Milliarden Liter Bier abgesetzt - ein Minus von 2,2 Prozent oder 187,7 Millionen Litern gegenüber dem Vorjahr.
Dabei war der Bierabsatz bereits 2020 deutlich eingebrochen und um 5,5 Prozent im Vorjahresvergleich gesunken. Nicht enthalten sind in den Zahlen des Bundesamtes alkoholfreie Biere und Malztrunk sowie aus Staaten außerhalb der Europäischen Union eingeführtes Bier. 81,5 Prozent des gesamten Bierabsatzes 2021 waren für den Inlandsverbrauch bestimmt. Der Inlandsabsatz sank im Vergleich zu 2020 um 3,4 Prozent auf 7,0 Milliarden Liter.
Der Deutsche Brauer-Bund erklärte, die Corona-Pandemie habe auch 2021 "zu massiven Einbußen für die deutsche Brauwirtschaft geführt". Die Hoffnung, "die Krise endlich hinter sich lassen zu können", habe sich für viele Betriebe leider nicht erfüllt. "Ein Großteil der 1500 deutschen Brauereien ist stark vom Gastronomie- und Veranstaltungsgeschäft abhängig und hat seit Beginn der Corona-Pandemie verheerende finanzielle Verluste erlitten", erklärte Hauptgeschäftsführer Holger Eichele.
Für das laufende Jahr rechnet der Brauer-Bund mit einer langsamen Erholung des Marktes. Noch sei es so, dass viele Brauereien Kurzarbeit hätten anmelden müssen, "weil wegen des schleppenden Geschäftes in der Gastronomie die Fassbierabfüllung nur mit gebremstem Schaum läuft", erklärte Eichele.
Erschwerend komme hinzu, dass bei den Brauereien die Preise für Rohstoffe, Verpackungen, Energie und Logistik "regelrecht durch die Decke gehen", fügte der Hauptgeschäftsführer des Brauer-Bundes hinzu. So hätten sich die Kosten für Transportpaletten innerhalb eines Jahres verdoppelt und die Preise für Malz als wichtiger Braurohstoff um bis zu 60 Prozent erhöht. Noch extremer fielen die Preissteigerungen bei Strom und Gas aus.
Dies führe dazu, dass "der historische Absatzeinbruch auf dem Biermarkt" auf eine "nie gekannte Preisexplosion" treffe, erklärte Eichele. Für viele Betriebe werde dies "zu einer existenziellen Bedrohung", warnte er.
K.Javed--DT