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Von der im Rentenpaket II der damaligen Ampel-Koalition vorgesehenen langfristigen Stabilisierung des Rentenniveaus würden einer Studie zufolge fast alle Erwachsenen in Deutschland profitieren. Wer zwischen den 1940er Jahren und 2010 geboren wurde, würde eine höhere interne Rendite der gesetzlichen Rente erhalten, heißt es in der am Donnerstag veröffentlichten Berechnung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Diese Gruppen erhielten also im Verhältnis zu ihren Beiträgen eine überproportional hohe Rente.
Somit würden alle heute Erwerbstätigen, ein Teil der Rentnerinnen und Rentner sowie Jugendliche profitieren, die kurz vor dem Eintritt ins Berufsleben stehen. "Der positive Effekt zeigt sich, mit leichten Unterschieden, für Frauen wie Männer", heißt es in der Studie weiter. Am meisten profitieren würden demnach die Geburtsjahrgänge zwischen den frühen 1960ern und den frühen 1980ern. Bei älteren und jüngeren Jahrgängen sei der Effekt "zwar deutlich geringer, aber gleichwohl eindeutig positiv".
Die Zahlen gehen aus einer Studie des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung hervor. "Die Zahlen zeigen, dass sich die Mitgliedschaft in der umlagefinanzierten Rentenversicherung lohnt, denn sie wirft für alle betrachteten Jahrgänge ordentliche Renditen ab, die spürbar über der erwarteten Inflation liegen", erklärte Sebastian Dullien, wissenschaftlicher Direktor des IMK. "Das gilt ausdrücklich auch für die Jungen, eine Benachteiligung jüngerer Generationen ist nicht zu erkennen."
Die Ampel-Regierung hatte vereinbart, das Rentenniveau bis 2039 bei 48 Prozent des Durchschnittseinkommens festzuschreiben. Diese sogenannte Haltelinie läuft dieses Jahr aus. Ohne eine Verlängerung würde das Niveau langfristig unter 45 Prozent sinken. Die FDP wollte parallel dazu eine über die Kapitalmärkte gestützte Aktienrente auf den Weg bringen. Seit dem Koalitionsbruch Ende vergangenen Jahres liegt das Projekt aber vorerst auf Eis.
H.Hajar--DT