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Neben Finanzfragen und Emissionssenkungen haben sich Gender-Fragen zu einem weiteren Streitpunkt auf der UN-Klimakonferenz in Baku entwickelt. Dabei geht es um Aussagen zur besonderen Betroffenheit und Schutzbedürftigkeit von Frauen aufgrund des Klimawandels. In Textentwürfen vom Freitag war dazu lediglich noch der eine Satz enthalten gewesen, wonach die Finanzierung von Klimaschutz und Anpassung an Klimafolgen "auf Grundlage der Menschenrechte und Gender-sensibel" erfolgen müsse.
Hintergrund sind Studien, wonach Frauen wesentlich stärker von Klimafolgen betroffen sind als Männer. Gegen einen dazu geplanten eigenen Text zu Gender-Themen gab es jedoch Widerstände vor allem von Saudi-Arabien und anderen arabischen Staaten sowie von Russland und zunächst auch vom Vatikan.
Dagegen stellte sich unter anderem die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die weibliche Klimadelegierte am Donnerstag zu einem gemeinsamen Foto versammelte. Eigentlich sollte die Berücksichtigung der Gender-Problematik etwas völlig Normales sein, aber "irgendwie sind normale Dinge nicht mehr länger normal", sagte die Ministerin.
Baerbock forderte eine Fortschreibung des auf der UN-Konferenz in Lima dazu beschlossenen Programms. "Um die Klimakrise zu bekämpfen, brauchen wir Frauen-Power", sagte die Ministerin. "Wir können die Krise nur gemeinsam bekämpfen."
Auch mehrere weitere Delegierte warnten vor Rückschritten in diesem Punkt. Sie kritisierten, dass das Gender-Thema für die aserbaidschanische Präsidentschaft offensichtlich keine Priorität habe. "Ein Text, der uns um zehn Jahre zurückwirft, ist unannehmbar", sagte die kanadische Unterhändlerin Catherine Stewart mit Blick auf bisherige Beschlussvorlagen.
W.Zhang--DT