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Nach dem Gespräch mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Vertretern der Industrie zur Ankurbelung der Konjunktur haben die teilnehmenden Gewerkschaften ein positives Fazit gezogen. Von einem "sehr guten, konstruktiven Gespräch" sprach am Mittwoch im Deutschlandfunk die Chefin des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Yasmin Fahimi. "Ich fand, dass uns dieses Gespräch nach vorne gebracht hat." Die IG-Metall-Vorsitzende Christiane Benner betonte im Bayerischen Rundfunk: "Es war gut und wir machen weiter."
Das Gespräch habe gezeigt, dass der Kanzler "sehr konkret und praktisch an Herausforderungen arbeiten" wolle, sagte DGB-Chefin Fahimi weiter. Sie sei "zuversichtlich, dass wir zu entsprechenden Lösungen und Ergebnissen kommen, die gemeinsam getragen werden von Wirtschaft und Gewerkschaft". Benner ergänzte, sie sei mit einer "leichten Hoffnung" aus dem Gespräch gegangen: Es habe eine "gemeinsame Sicht auf die Dinge" gegeben.
Die Gewerkschafts-Vertreterinnen verteidigten darüber hinaus Forderungen nach höheren Löhnen. "Wir möchten nicht, dass die Beschäftigten jetzt Lohnverzicht leisten müssen und für die Fehler bezahlen, die dort das Management gemacht hat", sagte IG-Metall-Chefin Benner zu den Tarifverhandlungen bei VW. Die IG-Metall fordert hier sieben Prozent mehr Lohn.
Die Beschäftigten seien weder Schuld daran, dass der chinesische Markt eingebrochen sei, noch, dass es für VW in Nordamerika nicht gut laufe. Statt Stellen abzubauen, forderte Benner die Konzernleitung auf, noch mehr Menschen umzuschulen. So fehlten im Bereich der Digitalisierung schon jetzt Fachkräfte.
Es brauche Reallohnzuwächse, "damit uns nicht noch die Binnennachfrage zusammenklappt", sagte auch DGB-Chefin Fahimi zur nächsten Runde der Tarifverhandlungen in der Metall- und Elektroindustrie. Sie verteidigte auch hier die Forderung von sieben Prozent mehr Lohn.
Am Dienstag hatte Scholz Vertreterinnen und Vertreter von Industrie und Gewerkschaften eingeladen, um über den künftigen Kurs zur Belebung der Wirtschaft zu beraten. Neben Fahimi und Benner nahmen unter anderem der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, sowie VW-Chef Oliver Blume und Siemens-Chef Roland Busch teil.
Bereits am Dienstagvormittag hatte auf Einladung von Finanzminister Christian Lindner (FDP) und FDP-Fraktionschef Christian Dürr ein eigenes Gespräch mit Vertretern von Wirtschaft und Mittelstand stattgefunden. Unter anderem die Opposition kritisierte die zwei separaten Treffen scharf.
A.El-Nayady--DT