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Auch in diesem Jahr werden deutlich zu wenig Wohnhäuser in Deutschland energetisch saniert: Die Quote werde 2024 bei 0,69 Prozent liegen, schätzt der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle. Nötig sind laut Verband aber 2,0 Prozent, um bis 2030 die Klimaziele im Gebäudesektor zu erreichen.
"Es herrscht großer Nachholbedarf bei energetischer Sanierung von Fassaden, Dächern und Fenstern in Deutschland", erklärte Verbands-Geschäftsführer Jan Peter Hinrichs am Freitag. "Mit Blick auf den anstehenden Winter werden erneut viele Menschen in Deutschland zu spüren bekommen, was es bedeutet, in einem energetisch schlechten Gebäude zu leben: Der Verbrauch großer Mengen von Heizenergie und damit hohe Heizkostenabrechnungen." Eine Trendwende sei leider nicht in Sicht.
Im vergangenen Jahr waren laut Verband 270.000 Wohneinheiten in Deutschland energetisch saniert worden, die Quote erreichte damit 0,7 Prozent. Gemäß einer Studie der Deutschen Energie-Agentur (dena) müssten im kommenden Jahr 460.000 Wohneinheiten und 2030 dann 730.000 saniert werden, um die Klimaziele zu erreichen, erklärte Hinrichs.
Im aktuellen "Spiegel" beschwerte sich der Verbands-Geschäftsführer darüber, dass die Bundesregierung den Kauf einer klimafreundlichen Heizung mit bis zu 70 Prozent fördere, die Sanierung der Gebäudehülle aber nur mit bis zu 20 Prozent. "Der Wechsel des Energieträgers ist eine Lösung für mehr Klimaschutz im Gebäude, aber er ist nicht die einzige Lösung", sagte Hinrichs. "Wer saniert, senkt den Energiebedarf, steigert den Wert seines Hauses - und hat dann auch in Sachen Energieträger die freie Wahl."
Der Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle vertritt vorrangig Unternehmen in der Herstellung von Baustoffen, etwa Steine, Fenster, Türen, Fassaden, Putzsysteme und Dämmstoffe.
T.Prasad--DT