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Nach einem ersten direkten Gespräch vor dem Hintergrund einer möglichen Übernahme durch die italienische Unicredit hat sich die Commerzbank bedeckt gehalten. "Zu den konkreten Inhalten vertraulicher Gespräche äußern wir uns grundsätzlich nicht", hieß es am Freitag von Seiten der Commerzbank. Generell gelte, "dass wir den Dialog konstruktiv, offen und verantwortungsvoll im Sinne aller unsere Stakeholder, insbesondere unserer Aktionäre, Kunden und Mitarbeitenden, führen".
Die Unicredit war in der vergangenen Woche zunächst mit neun Prozent bei der Commerzbank eingestiegen. Die Hälfte dieser Anteile übernahm sie vom deutschen Staat, der zuvor mit dem Verkauf seiner in der Bankenkrise 2008 erworbenen Anteile an der Commerzbank begonnen hatte. Die Italiener erhöhten ihre Anteile später weiter und lösten so den Bund als größten einzelnen Anteilseigner ab.
Unicredit-Chef Andrea Orcel warb offen für eine Komplettübernahme der zweitgrößten deutschen Bank, was für Verstimmungen in der Bundespolitik und Kritik der Opposition und von Arbeitnehmervertretern sorgt. Der Bund will nun vorerst keine weiteren Commerzbank-Anteile veräußern, er hält noch zwölf Prozent.
Nach Informationen der "Welt am Sonntag" nahm Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) Anfang dieser Woche Kontakt mit seinem italienischen Kollegen Giancarlo Giorgetti auf. Lindner habe dabei sein Missfallen über das Vorgehen der Unicredit zum Ausdruck gebracht, berichtete die Zeitung unter Berufung auf zwei voneinander unabhängige Quellen. Giorgetti soll Verständnis dafür gezeigt haben.
Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hatte sich mit scharfen Worten geäußert. "Unfreundliche Attacken" und "feindliche Übernahmen" seien "nicht das, was für Banken eine gute Sache ist", sagte er. Von Seiten der Bundesregierung hieß es allerdings auch, dass es weder den Plan noch die Handhabe gebe, gegen eine Übernahme der Commerzbank durch die Unicredit vorzugehen.
Y.Amjad--DT