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Nach einer automatischen Abschaltung vor wenigen Tagen ist der EPR-Atomreaktor im französischen Flamanville am Samstag wieder angelaufen. Wie der Stromkonzern und Betreiber EDF mitteilte, lief der Reaktor von Flamanville 3 am Morgen mit 0,2 Prozent seiner Kapazität. Die Anlage soll langsam hochgefahren werden. Laut EDF wird nun der Anschluss an das Stromnetz bis Ende des Herbstes vorbereitet.
Knapp 17 Jahre nach Baubeginn war der EPR-Atomreaktor im nordwestfranzösischen Flamanville am vergangenen Dienstag angelaufen. Die französische Atomaufsicht hatte grünes Licht für die Prozedur gegeben, die die Kernspaltung im Reaktor in Gang setzt. Kurz darauf kam es aber am Mittwoch bereits zu der automatischen Abschaltung. Der Betreiber EDF betonte am Samstag, Ursache für die Abschaltung sei eine fehlerhafte Konfiguration gewesen. Es habe sich nicht um ein Problem bei der Kernspaltung oder mit dem Material der Anlage gehandelt.
Der ab 2007 gebaute Europäische Druckwasserreaktor (EPR) in Flamanville sollte ursprünglich 2012 ans Netz gehen. Die Gesamtkosten wurden von EDF zuletzt auf 13,2 Milliarden Euro geschätzt, etwa vier Mal teurer als vorgesehen. Der französische Rechnungshof hatte die Kosten 2020 sogar auf 19 Milliarden geschätzt.
Die französische Atomaufsicht hat EDF verpflichtet, 2026 den Deckel des Reaktors auszutauschen, bei dem Schwachstellen im Stahl entdeckt worden waren.
Der EPR-Reaktor in Flamanville wird mit 1600 Megawatt der mächtigste Atomreaktor Frankreichs. Bis zum Anschluss an das französische Stromnetz im Herbst soll der Reaktor 25 Prozent seiner Kapazität erreicht haben.
Weltweit sind bislang drei EPR-Reaktoren in Betrieb, einer in Finnland und zwei in China. Frankreich verfügt derzeit insgesamt über 56 Atomreaktoren und plant den Bau von 14 weiteren, nach einem vereinfachten Modell des EPR-Reaktors.
S.Al-Balushi--DT