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Die Caritas und weitere Wohlfahrtsverbände wollen Ehrenamtliche stärker in die Schuldnerberatung einbinden, um professionellen Beratern den Rücken freizuhalten. Wie der Deutsche Caritasverband in Berlin am Donnerstag mitteilte, ist dazu ein Pilotprojekt an zehn Standorten in Deutschland geplant. Freiwillige sollen Schuldnerinnen und Schuldner beispielsweise bei Behördengängen unterstützen. So können sich Beratende auf die tatsächliche Beratung konzentrieren.
"Schulden können der Anfang eines bitteren Teufelskreises werden, wenn sie den Menschen über den Kopf wachsen", erklärte Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes. Rückzahlungsverpflichtungen, "stapelweise" Mahnbriefe, Ängste der Familie und Schlafstörungen seien "typisch" für Menschen in der Schuldnerberatung. Freiwillige könnten diesen Menschen in Zukunft unter die Arme greifen, indem sie beispielsweise Dokumente sortieren oder Betroffene zum Amt begleiten.
So können hauptberufliche Kräfte in den Beratungsstellen entlastet werden, was Zeit für die unmittelbare Beratung lässt. "Viele Ehrenamtliche haben einen beruflichen Hintergrund, dessen Know-How perfekt passt", erklärte Welskop-Defaa. Diese Menschen sollen gezielt angesprochen und im Rahmen des Projekts weitergebildet werden.
Das Bundesverbraucherschutzministerium unterstützt das Vorhaben mit insgesamt zwei Millionen Euro. "Dieses Projekt soll das Zusammenwirken zwischen freiwillig und hauptberuflich Engagierten weiter verbessern", erklärte Verbraucherschutzministerin Steffi Lemke (Grüne). Die Caritas selbst ist mit sieben Standorten, unter anderem in Dresden, Köln und Fulda, an dem Projekt beteiligt. Zudem soll es auch durch die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Köthen und Nürnberg, sowie die Diakonie in Hamburg umgesetzt werden.
I.Uddin--DT