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Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hofft, dass Volkswagen ohne Werksschließungen aus der aktuellen Krise findet. Danach befragt, ob VW darum herumkommen werde, sagte er am Donnerstagmorgen im NDR, das sei seine "klare Erwartung". VW sei ein "sehr großes Unternehmen in einem noch sehr viel größeren Konzern" und da gebe es "immer unterschiedliche Optionen".
"Bevor ich über Werksschließungen rede, möchte ich erstmal wissen, was geht eigentlich noch und wie ist das zu bewerten", fuhr Weil fort. Er sitzt für Niedersachsen im Aufsichtsrat von VW - bei wichtigen Entscheidungen hat das Land also ein Vetorecht.
Die Kernmarke VW hatte am Montag nach einer Führungskräftetagung einen härteren Sparkurs angekündigt und dabei auch Werksschließungen und betriebsbedingte Kündigungen nicht mehr ausgeschlossen. Als Grund nannte Konzernchef Oliver Blume die schwierige Lage auf dem europäischen Automarkt und eine verschlechterte Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Produktionsstandorte.
Weil sagte dazu in dem Radiointerview, es sei "unstreitig", dass die Situation in der Automobilindustrie schwieriger geworden sei. Es würden weniger Autos verkauft und die Konkurrenz wachse, vor allem aus China. Zugleich habe VW bei einigen Schlüsselprojekten die selbst gesteckten Ziele nicht erreicht, etwa bei der Softwareentwicklung.
Letztlich müsse "jedes Unternehmen wettbewerbsfähig sein", darum gehe es, fuhr Weil fort. Daher müsse VW nun seine Hausaufgaben machen und es müsse "vertraulich in Ruhe und vernünftig geredet werden" in den nächsten Wochen. Es gehe darum, "so schnell wie möglich die Verunsicherung bei vielen Leuten, die wirklich im Kern getroffen sind", aus der Welt zu schaffen und durch Klarheit zu ersetzen.
A.Al-Mehrazi--DT