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Trotz des Versuchs aus dem Bundeswirtschaftsministerium die Sitzung noch zu verschieben, hat sich der Aufsichtsrat der angeschlagenen Thyssenkrupp-Stahlsparte am Donnerstagnachmittag getroffen. In Duisburg beriet das Gremium unter Leitung von Ex-Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel über die Zukunft des Konzernteils, der seit Jahren unter steigenden Preisen und wachsender Konkurrenz leidet. Bereits Anfang August hatte der Aufsichtsrat das weitere Vorgehen diskutiert, war aber nicht zu einer Lösung gekommen.
Robert Habeck (Grüne) und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hatten vor Beginn noch darum gebeten, die Sitzung um vier Wochen zu verschieben, wie es aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums hieß. Damit sollte die Möglichkeit für weitere Gespräche eröffnet werden.
Streit gibt es insbesondere um die weitere Finanzierung der Sparte. Das Düsseldorfer "Handelsblatt" berichtete zudem über mögliche personelle Konsequenzen bei der Stahltochter und verwies dabei auf Kreise des Konzerns.
Der Chef des Gesamtkonzerns, Miguel López, hatte den Vorstand der Stahlsparte, Bernhard Osburg, nach der Sitzung Anfang August kritisiert und ihn aufgefordert, "endlich einen langfristig tragfähigen, soliden und finanzierbaren Businessplan für die Neuausrichtung" zu erstellen. Arbeitnehmervertreter warnen seit Monaten vor einem möglichen Stellenabbau wegen der Restrukturierung.
Der Konzern treibt die Abspaltung der Stahltochter voran. 20 Prozent wurden bereits an die Firma EPCG des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky verkauft. Geplant ist, weitere 30 Prozent an EPCG abzutreten. Am Nachmittag sollte sich Aufsichtsratschef Gabriel zu den Entwicklungen äußern.
G.Gopinath--DT