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Der Digitalverband Bitkom fordert erneut die flächendeckende Ausweitung digitaler Bezahlmethoden in Deutschland. "Echte Wahlfreiheit beim Bezahlen ist in Deutschland überfällig", erklärte am Dienstag Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. Wahlfreiheit bedeute dabei nicht die Abschaffung des Bargelds, sondern eine Alternative neben Scheinen und Münzen. Es gehe um mehr als mehr Komfort an der Kasse - die Ausweitung digitaler Bezahlmethoden sei "ein Katalysator, der die notwendige Digitalisierung Deutschlands vorantreibt".
Der Verband verwies auf "Spott und Häme" von Touristen während der Fußballeuropameisterschaft. Fußballfans aus England, Italien, Belgien oder auch Rumänien seien irritiert gewesen, wenn eine Bezahlung mit Karte oder Smartphone in Kneipe oder Kiosk verweigert wurde.
Bitkom veröffentlichte ein neues Positionspapier, wo der Verband Effekte digitaler Bezahlmethoden auf Wirtschaft und Gesellschaft auflistet. Digitale Transaktionen seien nicht nur schnell und transparent, etwa durch eine sofortige Auflistung in der Bezahl-App, sie seien durch PIN, Zwei-Faktor-Authentifizierung und Transaktionslimits auch "besonders sicher", argumentiert der Verband. Gewerbetreibende und Händler profitierten zudem von einer höheren Kundenbindung.
Gesamtgesellschaftlich führe digitales Bezahlen zu mehr Steuergerechtigkeit, weil Schattenwirtschaft und Steuervermeidung erschwert würden. In dem Positionspapier werden auch Erfahrungen in anderen europäischen Ländern – Belgien, Tschechien, Polen, Rumänien und Italien – dargestellt. So wurde laut Bitkom in Italien die verpflichtende Möglichkeit des digitalen Bezahlens unter Androhung von Geldbußen eingeführt, zugleich wurden aber kleineren Gewerbetreibenden Steuernachlässe auf die per digitaler Zahlungsmethode erzielten Umsätze gewährt.
"Maßnahmen wie in anderen europäischen Staaten sind auch in Deutschland denkbar und notwendig, um im europäischen und weltweiten Vergleich bei der Digitalisierung des Zahlungsverkehr Boden gut zu machen", erklärte Wintergerst. In einer kürzlich veröffentlichten Bitkom-Umfrage sprechen sich laut Verband zwei Drittel der Bevölkerung (66 Prozent) für eine gesetzliche Pflicht aus, dass überall neben Bargeld auch eine digitale Zahlungsmethode akzeptiert werden muss.
W.Zhang--DT