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China hat Konjunkturdaten für Juni veröffentlicht - sie zeigen erneut eine nur teilweise wirtschaftliche Erholung: Wie der Zoll am Freitag mitteilte, stiegen die Exporte von Gütern und Dienstleistungen im vergangenen Monat deutlich um 8,6 Prozent im Jahresvergleich an. Das war sowohl mehr als im Mai (plus 7,6 Prozent) als auch von Analysten erwartet, die acht Prozent prognostiziert hatten.
Die Importe nach China gingen hingegen unerwartet um 2,3 Prozent zurück, was auf eine schwache inländische Nachfrage schließen lässt. Analysten hatten mit einem Anstieg um 2,5 Prozent gerechnet. Auch im Mai und besonders im April hatte es auf der Importseite bereits ein Plus gegeben.
Die Exportzahlen gelten als Hebel für das Wachstum der chinesischen Volkswirtschaft. Die Entwicklung der Ausfuhren hat direkte Folgen für die Jobs der tausenden Exportunternehmen.
Die Juni-Zahlen für Ein- und Ausfuhren zeigen nun erneut, dass sich die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft weiterhin schwertut mit der Erholung nach der Corona-Pandemie. Das Land kämpft mit einer Immobilienkrise, die Jugendarbeitslosigkeit ist hoch, der Binnenkonsum schwach. Auch die geopolitischen Spannungen mit den USA wirken sich negativ aus.
Ab dem kommenden Montag versammelt sich die chinesische Führung zum sogenannten Dritten Plenum und berät über die künftige Ausrichtung der Wirtschaftspolitik des Landes. Bei dem viertägigen Treffen soll es vor allem um "Fragen in Bezug auf eine Vertiefung der Reform und auf Fortschritte der chinesischen Modernisierung" gehen, wie Peking kürzlich betonte. Analysten hatten erst im Herbst mit dem Treffen gerechnet.
C.Masood--DT