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Die deutsche Bauindustrie hat ihre Prognose für das Jahr 2024 noch einmal nach unten revidiert. Die Branche sei mit einer Erwartung von 3,5 Prozent weniger Umsatz ins Jahr gestartet und habe diese nun nochmals "auf minus vier Prozent nach unten revidiert", erklärte der Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Peter Hübner, am Dienstag. Grund sei, dass auch der öffentliche Bau "schwächer laufen wird als erwartet".
Besonders drastisch ist demnach nach wie vor die Schwäche im Wohnungsneubau. Hier erwartet die Bauindustrie einen realen Umsatzrückgang um zwölf Prozent im Jahresvergleich. Doch zusätzlich drehten die Erwartungen für den öffentlichen Bau von einem leichten Plus in ein Minus von 0,5 Prozent - unter anderem wegen niedrigerer Erwartungen an Investitionen. Einziger Wachstumsbereich dürfte in diesem Jahr der Wirtschaftsbau mit einem Plus von 1,5 Prozent sein, unter anderem wegen Großaufträgen von Bahn und öffentlichem Nahverkehr.
"Wir befinden uns im vierten Jahr der baukonjunkturellen Schwäche", führte Hübner aus. "Eine Wende wird es auch in diesem Jahr nicht geben." Bei der Beschäftigungsprognose erwartet die Branche einen Abbau von 10.000 Beschäftigten.
Der Verband stellte am Dienstag auch eine Studie des arbeitgebernahen IW Köln vor, den die Bauindustrie selbst in Auftrag gegeben hat. Demnach fehlt es vor allem an Investitionen - sowohl im Wohnungsbau als auch im öffentlichen Bau: Um die nach IW-Schätzungen erforderliche Zahl von 355.000 Wohnungen pro Jahr bis 2030 zu erreichen, müssten die Investitionen um gut 20 Milliarden Euro jährlich steigen.
Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssten in Wohn- und Nichtwohnbauten pro Jahr zusätzlich mindestens 33 Milliarden Euro investiert werden, "besser sogar 66 Milliarden Euro", wie aus der Studie hervorgeht. Im öffentlichen Bau müssten bis 2030 die Investitionen demnach jährlich um sogar 75 Milliarden Euro gesteigert werden.
Die Investitionen stärkten zudem den Wirtschaftsstandort Deutschland: Eine Steigerung der Bauinvestitionen um zehn Prozent würde das deutsche Bruttoinlandsprodukt um ein Prozent erhöhen, prognostiziert die Studie.
S.Al-Balushi--DT