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Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich im Mai unterm Strich nicht verändert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex blieb bei 89,3 Punkten, wie das Münchner Forschungsinstitut am Montag mitteilte. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage verschlechterte sich demnach etwas, während die Erwartungen sich aufhellten. Mit Blick auf die Sektoren entwickelten sich Industrie, Handel und Bau positiv, die Dienstleister negativ.
Der ING-Analyst Carsten Brzeski hält die Daten für eine "kalte Dusche für Optimisten". Der Ifo-Index war zuvor drei Monate in Folge angestiegen, die starke Erholung der Wirtschaft bleibe aber offenbar noch aus. Er gehe dennoch davon aus, dass die Konjunktur in absehbarer Zeit anziehen werde, erklärte Brzeski.
Auch Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, sprach von "etwas enttäuschenden" Ergebnissen. "Alles in allem hat sich das Stimmungsbild in der deutschen Wirtschaft seit dem Jahresanfang aber merklich gebessert", fügte er hinzu. Das "Konjunkturtal" dürfte "weitgehend durchschritten sein", erklärte auch die Chef-Volkswirting der Förderbank KfW, Fritzi Köhler-Geib.
Im Verarbeitenden Gewerbe zeigten sich die Unternehmen laut Ifo "merklich zufriedener mit den laufenden Geschäften" und der Ausblick auf die kommende Monate fiel weniger pessimistisch aus als zuvor. Allerdings ging der Auftragsbestand weiter zurück.
Auch im Handel verbesserte sich die Geschäftslage. Die Erwartungen hellten sich deutlich auf, allerdings bleibe der Blick nach vorne "von Skepsis geprägt", erklärten die Münchner Experten.
Im Bauhauptgewerbe verbesserte sich das äußerst schlechte Geschäftsklima erneut. Die Geschäfte laufen demnach etwas besser, die Erwartungen fielen "etwas weniger pessimistisch" aus. "Auftragsmangel bleibt aber ein zentrales Problem", erklärte das Ifo.
Dienstleistungsunternehmen bewerteten vor allem ihre aktuelle Geschäftslage schlechter. Auch hier verbesserten sich laut Ifo jedoch die Erwartungen der Unternehmer.
Y.I.Hashem--DT