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Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen im Bauhauptgewerbe will die Gewerkschaft IG BAU nun "zügig" zu Streiks aufrufen. "Wir lassen uns jetzt nicht als Bittsteller in die Ecke drängen", sagte Gewerkschaftschef Robert Feiger den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) laut Vorabmeldung vom Dienstag. "Wie und an welcher Stelle wir streiken, werden wir rechtzeitig bekannt geben. Und das wird zügig geschehen."
Die beiden verhandelnden Arbeitgeberverbände hatten am Freitag den Schlichterspruch abgelehnt, mit dem der Tarifstreit gelöst werden sollte. Die IG BAU hatte dem Kompromiss zugestimmt und kündigte unmittelbar nach der Ablehnung durch die Arbeitgeber an, dass nun gestreikt werde. Im Bauhauptgewerbe arbeiten rund 930.000 Menschen.
Mitte April hatte der Schlichter Rainer Schlegel, ehemaliger Präsident des Bundessozialgerichts, in dem festgefahrenen Tarifkonflikt einen Vorschlag für Lohnerhöhungen vorgelegt. Die Löhne sollten ab Mai dieses Jahres um 250 Euro und ab April 2025 um weitere 4,15 Prozent in Westdeutschland und um 4,95 Prozent in Ostdeutschland steigen. Die Arbeitgeber beklagten allerdings rechtliche Mängel und erklärten, der Schlichterspruch verkenne die aktuellen Konjunkturdaten.
Feiger kritisierte die Arbeitgeber nun scharf. Zwar habe es unter den Unternehmen eine Mehrheit für die Annahme des Schlichterspruchs von vier Fünftel gegeben, dennoch sei der Vorschlag nicht angenommen worden, da eine Zustimmung von als 80 Prozent nötig gewesen wäre, sagte er dem RND. "Aufgrund einer derartigen Regelung eine Branche in einen Streik zu treiben, ist verantwortungslos." Es gehe außerdem darum, Fachkräfte zu halten.
Die IG BAU will nun im anstehenden Arbeitskampf nicht mehr für den Schlichtervorschlag eintreten. Gestreikt werde jetzt wieder für die ursprüngliche Forderung, nämlich 500 Euro mehr im Monat über alle Lohngruppen hinweg, wie die Gewerkschaft bereits am vergangenen Freitag klargestellt hatte.
R.Mehmood--DT