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Besitzerinnen und Besitzer von Wärmepumpen können einer Untersuchung zufolge in vielen Fällen vom sogenannten Wärmestromtarif der Netzbetreiber profitieren. Im Schnitt sind Ersparnisse von 238 Euro im Jahr möglich, wie der Ratgeber "Finanztip" am Dienstag mitteilte. Dabei gilt demnach: Je höher der Strombedarf der Wärmepumpe ist, desto mehr kann sich der Tarif lohnen.
Die Wärmepumpe ist die umweltfreundliche Alternative zur Gas- oder Ölheizung. Allerdings benötigt sie zum Heizen viel Strom, der beispielsweise von einer eigenen Photovoltaik-Anlage auf dem Dach kommen kann. Gibt es diese nicht, könnte sich ein Wärmestromtarif lohnen. Dieser ist auch wegen niedrigerer Netzentgelte günstiger als der Haushaltsstrom, laut dem Portal "Finanztip" sind es acht Cent pro Kilowattstunde.
Dafür hat der Netzbetreiber die Möglichkeit, die Leistung der Wärmepumpen zu drosseln, wenn zu bestimmten Zeiten sehr viel Strom benötigt wird. Zudem ist die Konzessionsabgabe für Wärmestrom an die Gemeinde einen bis 1,5 Cent günstiger pro Kilowattstunde.
Um den günstigeren Tarif nutzen zu können, müssen die Wärmepumpen-Besitzer jedoch einige Voraussetzungen schaffen. So ist ein zweiter Stromzähler nötig, um die beiden Tarife voneinander zu trennen und den Verbrauch der Wärmepumpe festzustellen. Die Installation sei meist mit geringen Kosten verbunden, erklärte "Finanztip". Außerdem müssen die Wärmepumpen steuerbar sein. Alle nach dem 1. Januar 2024 neu installierten Wärmepumpen müssen diese Vorgabe ohnehin erfüllen, ältere Geräte können nachgerüstet werden.
Die Vorkehrungen können sich den Tipps des Ratgeberportals zufolge dann aber deutlich lohnen. Wie die Untersuchung von 15 Musterhaushalten ergab, können bis zu 588 Euro pro Jahr gespart werden, im schlechtesten Fall sind aber auch Mehrkosten von 81 Euro möglich.
Der Wärmestrom zahle sich "in der Regel ab einem jährlichen Strombedarf von 3000 Kilowattstunden oder mehr aus", erklärte Benjamin Weigl von dem Verbrauchermagazin. Richtig teuer könne es werden, wenn für den Zähler auch ein neuer Zählerschrank benötigt wird. Das lasse die Kosten auf mehrere Tausend Euro anwachsen.
In diesem Fall empfiehlt Weigl eine andere Option: die pauschale Netzentgeltreduzierung. Die funktioniere auch, wenn die Wärmepumpe am Haushaltsstrom hängt und ermögliche je nach Region Rabatte von 110 und 190 Euro im Jahr. Voraussetzung ist, dass die Regulierung der Wärmepumpe durch den Netzbetreiber ermöglicht wird oder der Verbraucher sie selbstständig mithilfe eines Energie-Management-Systems steuern kann.
Diese Einsparmöglichkeit könnte sich laut Weigl auch für energieeffiziente Haushalte lohnen, in denen die Wärmepumpe nur wenig fremden Strom verbraucht und mit einer PV-Anlage betrieben wird.
A.El-Nayady--DT