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Der Deutschen Bank droht eine Milliardenzahlung an frühere Aktionäre der Postbank. Wie das Unternehmen einräumte, deutete das Oberlandesgericht Köln in einer mündlichen Verhandlung am Freitag an, dass es deren Ansprüche zumindest teilweise "für begründet befinden könnte".
Die Aktionäre argumentieren, ihnen hätte bei der Übernahme der Postbank 2010 durch die Deutsche Bank ein höherer Preis gezahlt werden müssen. Die Deutsche Bank widersprach erneut dieser Einschätzung. Sie teilte jedoch mit, gleichwohl eine Rückstellung wegen der Rechtsstreitigkeiten gebildet zu haben.
Den Gesamtbetrag der an sie gerichteten Forderungen gab die Deutsche Bank in einer Mitteilung von Freitagabend mit schätzungsweise 1,3 Milliarden Euro an. Zu der Rückstellung hieß es, diese werde "Auswirkungen auf die Profitabilität und die Kapitalquoten der Bank für das zweite Quartal und das Gesamtjahr haben". Es würden jedoch "keine signifikanten Auswirkungen auf die strategischen Pläne oder Finanzziele der Bank" erwartet.
Der Anwalt mehrerer der früheren Postbank-Aktionäre, Oliver Krauß, bot unterdessen der Deutschen Bank eine Verständigung an. "Wir verschließen uns auch weiterhin nicht einem Vergleich", sagte er dem "Handelsblatt". Nach dem Gerichtstermin vom Freitag müsse dabei aber die "neue Risikoverteilung" berücksichtigt werden, da sich die Chancen für die Deutsche Bank nun verschlechtert hätten. Für diese werde es also bei weiterem Abwarten "immer teurer".
X.Wong--DT