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Die EU-Osterweiterung vor 20 Jahren hat anders als teils befürchtet nicht zu einer Verdrängung deutscher Beschäftigter vom Arbeitsmarkt geführt. Vielmehr hätten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus diesen zehn Ländern "Lücken im deutschen Arbeitsmarkt besetzt", teilte das Ifo-Institut in Dresden am Dienstag mit. Den Forschenden zufolge arbeiteten zuletzt rund 820.000 Menschen aus diesen Ländern in Deutschland, 2,4 Prozent aller Beschäftigten.
Am 1. Mai 2004 waren Polen, Tschechien, Ungarn, die Slowakei, Slowenien, Estland, Lettland, Litauen, Malta und Zypern der EU beigetreten. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit war damals in den meisten EU-Ländern noch eingeschränkt, in Deutschland wurde sie etwa erst 2011 aufgehoben. Die Beschäftigten aus Mittel- und Osteuropa seien mittlerweile vor allem in Branchen und Berufen tätig, "die aufgrund niedriger Löhne oder ungünstiger Arbeitsbedingungen für heimische Arbeitskräfte wenig attraktiv sind", führte das Ifo aus.
Die Beschäftigten aus den Beitrittsländern konzentrieren sich laut Ifo im Verkehr und in der Logistik (14 Prozent), in der Zeitarbeit und im Baugewerbe (jeweils elf Prozent). Allein 65 Prozent der 820.000 Beschäftigten stammen aus Polen, dahinter folgen Ungarn mit 14 Prozent und Tschechien mit 8,4 Prozent.
Unterproportional ist der Anteil der Beschäftigten aus Osteuropa hingegen in anspruchsvolleren Dienstleistungsberufen, im Handel und im Gastgewerbe. Der Beitrag von Beschäftigten zur Deckung von Engpässen in anspruchsvollen Tätigkeiten sei und bleibe wohl auch gering, erklärte das Ifo - denn höher Qualifizierte hätten auch in ihren Heimatländern gute Chancen.
Im Moment sind laut dem Institut 48 Prozent der Beschäftigten aus Osteuropa hierzulande als Fachkraft tätig, 42 Prozent als Helfer und fünf Prozent als Spezialisten. Das Medianentgelt liegt bei nur bei 2580 Euro im Monat - im Durchschnitt aller Beschäftigten in Deutschland sind es 3650 Euro.
G.Koya--DT