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Der durch den Ukraine-Krieg bedingte Anstieg der Getreide-Preise droht nach Angaben einer Hilfsorganisation dramatische Auswirkungen auf den Sudan zu haben. Wenn nichts unternommen werde, drohe rund 20 Millionen Einwohnern des nordafrikanischen Landes gegen Ende des Jahres Lebensmittelknappheit, sagte David Wright von der Hilfsorganisation Save the Children der Nachrichtenagentur AFP. Dies sei knapp die Hälfte der Bevölkerung.
Die Ukraine und Russland stehen für rund 30 Prozent der Getreide-Exporte weltweit. Wegen der Kämpfe und geschlossener Häfen in der Ukraine sowie aufgrund der Sanktionen des Westens gegen Russland sind die Lieferungen drastisch eingebrochen. Wright verwies darauf, dass die Preise auf dem Weltmarkt bereits auf ein Niveau oberhalb des Rekordhochs von 2008 gestiegen seien. Der Sudan wiederum beziehe bis 86 bis 87 Prozent seiner Getreide-Importe aus Russland und der Ukraine.
Der Sudan ist eines der ärmsten Länder der Welt. Ein Militärputsch im Oktober vergangenen Jahres verschlimmerte die Lage zusätzlich: Im Land kam es zu Unruhen, der Wert der Landeswährung befindet sich im freien Fall, der Brotpreis hat sich seit dem Militärputsch verzehnfacht. Westliche Geber wiederum reduzierten wegen des Putsches ihre Hilfe.
Wright befürchtet nun, dass durch den größeren Hilfe-Bedarf in der Ukraine andere Länder betroffen sein könnten. "Es ist großartig, die Solidarität von Europäern zu sehen, die anderen Europäern helfen", sagte er. "Aber wir machen uns Sorgen, weil dadurch viel Geld aus dem weltumspannenden humanitären System abgesaugt werden könnte."
H.Pradhan--DT