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Russlands Präsident Wladimir Putin hat wegen der westlichen Sanktionen vor einschneidenden Folgen für die weltweite Versorgung mit Energie und Lebensmitteln gewarnt. "Ihre Preise steigen, aber das ist nicht unsere Schuld", sagte Putin am Donnerstag in einer im Fernsehen übertragenen Regierungssitzung. Die westlichen Staaten hätten sich mit ihren Strafmaßnahmen gegen Russland verrechnet.
Putin verwies darauf, dass Russland einer der weltweit wichtigsten Exporteure von Düngemittel ist: "Wenn sie weiter Probleme für die Finanzierung und Logistik der Lieferungen unserer Produkte bereiten, dann werden die Preise steigen". Schon jetzt "sagen sie ihren Bürgern, ihre Gürtel enger zu schnallen und sich wärmer anzuziehen".
Russland hingegen werde einen Weg finden, um sich an die neue Situation "anzupassen", versicherte der Staatschef.
Der Präsident des Deutschen Bauernverbandes, Joachim Rukwied, sieht die Versorgungssicherheit in Deutschland im Moment zwar nicht gefährdet. Die steigenden Preise für Dünger seien mittelfristig aber durchaus problematisch, sagte er der "Welt". "Schon jetzt ist Dünger exorbitant teuer, und wir rechnen zukünftig mit Versorgungsengpässen. Die Gefahr, dass mangels Verfügbarkeit Erntemengen zurückgehen, ist groß."
Zu ausbleibenden russischen Exporten kommen womöglich ukrainische Ernteausfälle. "Uns bleibt maximal eine Woche für die Saat. Wenn der Krieg bis dahin nicht aufhört, dann hat die Welt ein Nahrungsproblem", sagte der Wirtschaftsberater des ukrainischen Präsidenten, Oleg Ustenko, der "Wirtschaftswoche". Die Ukraine ist einer der wichtigsten Getreideproduzenten weltweit.
Diese Gefahr sieht auch Bauernpräsident Rukwied. Auf kurze Sicht könnten ausbleibende Getreideexport aus Russland und der Ukraine zu massiven Engpässen in Nordafrika und Arabien führen, sagte er der "Welt". "Wir müssen jetzt alles daran setzen, dass andere Regionen, insbesondere auch Deutschland und die EU hier einspringen."
Die globale Ernährungssicherheit steht nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums im Zentrum der Beratungen der G7-Agrarminister am Freitag. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) hat zu dem Sondertreffen wegen des Ukraine-Konflikts auch den ukrainischen Minister Roman Leschenko eingeladen.
Mit Blick auf Energie versicherte Putin, die russischen Exporte aufrechtzuhalten. Russland halte sich an alle eingegangenen Verpflichtungen zur Energieversorgung, sagte er. Auch das "Transportsystem für Gas" in der Ukraine sei "zu 100 Prozent befüllt".
Vize-Regierungschef Alexander Nowak hatte am Montag gedroht, Russland könnte als Vergeltung für den Stopp des Pipelineprojekts Nord Stream 2 die Gas-Lieferungen über die Pipeline Nord Stream 1 einstellen.
F.El-Yamahy--DT