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Nahrungsmittel haben die Energiekosten im Februar als maßgeblicher Treiber der Inflation abgelöst. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte, stiegen die Lebensmittelpreise im Vergleich zum Vormonat um 2,4 Prozent, während die Energiepreise weitgehend stabil blieben. Besonders stark verteuerte sich Gemüse (12,5 Prozent). Insgesamt lag demnach die Inflation im Monatsvergleich bei 0,8 Prozent.
Das Statistikamt bestätigte seine erste Inflationsschätzung für Februar. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lag die Teuerungsrate demnach bei 8,7 Prozent. Lebensmittel verteuerten sich innerhalb eines Jahres um 21,8 Prozent, Energie um 19,1 Prozent.
"Die Inflation in Deutschland ist im Februar unverändert hoch geblieben. In den heute veröffentlichten Details zeigt sich aber, dass sich die unterliegenden Inflationstreiber verschieben", erklärte Sebastian Dullien, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Die indirekten Effekte der hohen Energiekosten träten nun in den Vordergrund.
Allerdings zeige sich derzeit auch, "dass die Gewinne zuletzt in vielen Wirtschaftsbereichen stärker gestiegen sind als die gesamtwirtschaftliche Teuerung", erklärte Dullien weiter. Eine von manchem befürchtete Preis-Lohn-Spirale durch überhöhte Lohnabschlüsse sei hingegen weiterhin nicht zu beobachten. "Die Zuwächse der Lohnstückkosten sind deutlich sowohl hinter der Inflation als auch hinter den Gewinnsteigerungen zurückgeblieben."
Bei Nahrungsmitteln stiegen nach den aktuellen Angaben der Statistiker besonders die Preise für Eier (35,3 Prozent) sowie Brot und Getreideerzeugnisse (24,3 Prozent). Einzelne Lebensmittel verteuerten sich noch stärker, der Preis für Zucker etwa stieg um 69,9 Prozent. Im Energiebereich war Erdgas 46,6 Prozent teurer als vor einem Jahr, Strom 23,1 Prozent, Fernwärme 16,1 Prozent. Kraftstoffe verteuerten sich nur leicht um 3,2 Prozent.
Ohne Berücksichtigung der Energiekosten lag die Inflation laut statistischem Bundesamt bei 7,6 Prozent. Werden zudem auch die Kosten für Lebensmittel ausgeklammert, reduziert sie sich auf 5,2 Prozent. "Dennoch wird an der Teuerungsrate ohne Energie und Nahrungsmittel offensichtlich, dass auch in anderen Güterbereichen die Teuerung hoch ist", erklärten die Statistiker.
Stark gestiegen sind demnach etwa die Preise für Körperpflegeprodukte (15,1 Prozent), Bier (9,6 Prozent), Möbel und Leuchten (10,3 Prozent) oder gebrauchte Pkw (10,1 Prozent). Die Preise für Dienstleistungen insgesamt lagen im Februar um 4,7 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.
U.Siddiqui--DT