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Die britische Zentralbank hat zum zehnten Mal in Folge die Leitzinsen erhöht. Das zuständige Gremium bei der Bank of England stimmte am Donnerstag in London für eine Anhebung um 0,5 Prozentpunkte auf vier Prozent. Zugleich aktualisierten die Zentralbanker ihre Wirtschaftsprognose: Sie gehen demnach weiterhin von einer Rezession aus, jedoch etwas schwächer als zuletzt erwartet.
Die Entscheidung der Bank of England wurde laut Sitzungsprotokoll mit einer Mehrheit von sieben zu zwei Stimmen getroffen. Eine Minderheit der Zentralbanker hatte sich demnach dafür ausgesprochen, die Zinsen nicht zu erhöhen.
Die Leitzinsanhebung fiel doppelt so stark aus wie in den USA. Die Fed hatte dort am Mittwoch eine weitere Anhebung um 0,25 Prozentpunkte verkündet. Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte am Donnerstagnachmittag ihre Entscheidung zur weiteren Zinspolitik bekannt geben.
Die Inflation in Großbritannien lag im Dezember weiterhin bei über zehn Prozent. Zentralbanken rund um den Globus versuchen seit Monaten, den Preissteigerungen infolge der Energiekrise und Russlands Angriff auf die Ukraine mit Zinserhöhungen Einhalt zu gebieten. Insbesondere in Großbritannien verschärfen die höheren Zinsen jedoch kurzfristig auch die Probleme durch den Kaufkraftverlust, weil die Zinsen für Kreditkarten, Hypotheken und ähnliches steigen.
Großbritannien wird seit Monaten von einer Streikwelle von historischem Ausmaß erfasst. Über viele Branchen hinweg fordern Menschen Gehaltsanpassungen an die Inflation. Am Mittwoch legten erneut rund eine halbe Million Beschäftigte ihre Arbeit nieder, darunter Lehrer, Zugführer und Grenzbeamte.
H.Pradhan--DT