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Rund ein halbes Jahr nach einer Farbattacke auf das Brandenburger Tor in Berlin ist der Prozess gegen zwei Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation im ersten Anlauf gescheitert. Die Hauptverhandlung gegen die 20 und 21 Jahre alten Männer vor dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin wurde am Dienstag ausgesetzt und wird noch einmal neu beginnen, wie eine Gerichtssprecherin mitteilte.
Grund sind demnach unterschiedliche Auffassungen über die Höhe der Kosten für die Reinigungsarbeiten an dem weltberühmten Baudenkmal nach dem Farbangriff im September. Die Verteidigung stellte am Dienstag den Angaben zufolge einen umfangreichen Beweisantrag, den das Gericht nun in Ruhe prüfen wird.
Die Verteidigung möchte einen Sachverständigen anhören, der bekunden soll, dass die Reinigung des Brandenburger Tores unsachgemäß gewesen sei und die angefallenen Kosten nicht den Angeklagten zuzurechnen seien. Außerdem fehlten nach Gerichtsangaben am Dienstag mehrere Zeugen entschuldigt in der Verhandlung. Ein neuer Termin für den Prozess steht noch nicht fest.
Die Anklage wirft den beiden Klimaaktivisten gemeinschädliche Sachbeschädigung vor. Sie sollen gemeinsam mit zwölf weiteren Mitgliedern der Protestgruppe Letzte Generation das Brandenburger Tor am 17. September mittels präparierter Feuerlöscher großflächig mit Farbe besprüht haben. Alle sechs Säulen des Berliner Wahrzeichens waren - zum Teil bis in mehrere Meter Höhe - mit gelber und orangener Farbe bedeckt. Die Polizei nahm 14 Menschen fest.
Die Reinigungskosten werden auf rund 55.000 Euro beziffert. Die geschätzten Gesamtkosten sollen 115.000 Euro betragen.
Da die beiden Angeklagten zum Tatzeitpunkt Heranwachsende waren, findet das Verfahren vor dem Jugendgericht statt. Daneben sind wegen des Farbanschlags auf das Brandenburger Tor nach Gerichtsangaben drei weitere Verfahren unter anderem wegen gemeinschädlicher Sachbeschädigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte gegen insgesamt elf Klimaaktivisten anhängig. Termine gibt es noch nicht.
F.Saeed--DT