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In Neuseeland hat sich die Gletscher-Schmelze infolge des Klimawandels stark beschleunigt. Von einigen einst gewaltigen Gletschern in den Südalpen auf Neuseelands Südinsel seien nur noch "zertrümmerte und zerstörte" Eisflächen übrig, sagte der Wissenschaftler Andrew Lorrey vom Nationalen Institut für Wasser- und Atmosphärenforschung, der am Montag die Ergebnisse der jährlichen Gletscher-Untersuchung vorstellte.
Um den Zustand der Gletscher zu überprüfen, fliegen Experten des Instituts seit 50 Jahren einmal im Jahr über die Berge der Südalpen und bestimmen dabei unter anderem die Schneegrenze. Schon seit Jahren beobachten sie einen Anstieg der Schneegrenze und somit ein Abschmelzen der unterhalb dieser Grenze liegenden Gletscher, wie Lorrey erklärte. Zuletzt habe sich dieser Anstieg stark beschleunigt. Einer der südlichsten Gletscher, der zuletzt 2018 überflogen worden sei, habe seitdem ein Drittel seiner Masse verloren.
Der Hauptgrund für die Gletscherschmelze ist die fortschreitende Erderwärmung: Im vergangenen Jahrzehnt hat Neuseeland sieben der zehn wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt. Doch selbst wenn sich der Temperaturanstieg noch stoppen ließe, wären die meisten Gletscher nicht mehr zu retten: "Selbst wenn es ein paar kühlere Jahre gäbe, würde das nicht ausreichen, um den bereits entstandenen Schaden wiedergutzumachen", sagte Lorrey.
Zu den bekanntesten Gletschern in Neuseeland zählen der Franz-Josef- und der Fox-Gletscher, die sich von den Bergen bis fast zur Küste erstrecken und daher leicht zugänglich sind. Beide Gletscher hätten als Touristenattraktion für Neuseeland "enormen Wert", sagte Lorrey. "Aber ich fürchte, dass unsere Kinder sich nicht mehr an ihnen erfreuen können."
B.Krishnan--DT