Goldpreis
43.3000
Starke Schneefälle und Glatteis haben auf Autobahnen für ein Verkehrschaos gesorgt und Autofahrer in Hessen und Rheinland-Pfalz in teils mehreren dutzend Kilometer langen Staus stranden lassen. Auf der Autobahn 61 bei Koblenz in Rheinland-Pfalz ging am Donnerstag nach Angaben der Polizei auf einer Strecke von 50 Kilometer gar nichts mehr, in Osthessen bei Bad Hersfeld und Fulda hielten schon in der Nacht entstandene Staus am Donnerstag teils weiter an.
Wie die hessische Polizei in Fulda berichtetet, wurden steckengebliebene Lastwagen- und Autofahrer auf den Autobahnen 4, 5, 7 und 66 "so gut wie aktuell möglich" von Kräften der Feuerwehr und des Technischen Hilfswerks betreut und versorgt. Die Beamten riefen andere Autofahrer auf, wegen der massiven Verkehrsbehinderungen nicht mehr auf die Autobahnen aufzufahren.
Auf der A61 in Rheinland-Pfalz waren laut Polizei am Donnerstag ebenfalls das Technische Hilfswerk und Streudienste im Einsatz. Auch dort wurden die zwischen Kruft und Emmelshausen in Richtung Süden im Stau stehenden Autofahrer versorgt. Die Beamten in Koblenz sprachen von "chaotischen Verkehrsverhältnissen". Erst am Donnerstagnachmittag entspannte sich die Lage demnach langsam, es gab aber weiter "erhebliche Beeinträchtigungen".
Bereits in der Nacht kam der Verkehr im Zuständigkeitsbereich der Polizei Koblnez auf der A3 bei Bad Honnef und Neustadt durch liegengebliebene und querstehende Lastwagen zum Erliegen. Es bildete sich ein rund 18 Kilometer langer Stau, der sich laut Polizei erst gegen 03.30 Uhr langsam auflöste.
Ähnlich stark betroffen waren bereits seit der Nacht die Autobahnen 4, 5 und 7 bei Bad Hersfeld in Hessen. Dort blieben Lastwagen an Steigungen hängen, wie die Polizei in Fulda mitteilte. Auf der A7 bildete sich ein 30 Kilometer langer Rückstau. Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rotem Kreuz seien in der Nacht "teilweise zu Fuß im Stau unterwegs" gewesen, um liegengebliebene Menschen zu versorgen und zu betreuen, teilten die Beamter weiter mit.
Auch auf den Autobahnen 61, 63 und 66 im Bereich der Polizeipräsidiums Mainz in Rheinland-Pfalz kam der Autoverkehr am Donnerstag wegen glatter Fahrbahnen, festgefahrenen Lastwagen oder Unfällen zeitweise zum Erliegen. Wie die Beamten in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt mitteilten, waren diese aber bis zum Donnerstagmittag größtenteils geräumt und wieder befahrbar. Die Situation entspanne sich dank Wetterbesserung "deutlich".
Seit Mittwoch lagen die Mitte und der Süden Deutschlands im Bereich einer ausgeprägten Luftmassengrenze, an der es zu massiven Niederschlägen in Form von gefrierendem Regen und Schnee kam. Ab Donnerstagmittag sollte sich die Glatteissituation nach Angaben des Deutschen Wetterdiensts aber beruhigen, während sich die Schneefälle immer weiter nach Süden bis in die Alpen zurückziehen sollten. Unwetterwarnungen wurden aufgehoben.
Erhebliche Auswirkungen hatte der Wintereinbruch weiterhin auch auf andere Teile des öffentlichen Lebens. In weiten Teilen Nordrhein-Westfalens fiel am Donnerstag der Präsenzunterricht an allen Schulen aus. Betroffen waren nach Angaben der Bezirksregierungen etwa Köln und Bonn sowie Landkreise von der Region Aachen im Westen bis zum Hochsauerlandkreis im Südosten.
Auch in anderen Bundesländern fiel die Schule aufgrund der angespannten Witterungslage am Donnerstag weiter aus, so in einigen niedersächsischen und bayerischen Landkreisen und Städten. Bereits am Mittwoch waren zahlreiche Schulen wegen der Unwettergefahr geschlossen geblieben, etwa in Bayern.
Am Frankfurter Flughafen, der am Mittwoch wegen Eisregens zwischenzeitlich sämtliche Starts gestoppt hatte, kam es am Donnerstag weiter zu massiven Beeinträchtigungen. Es gebe "erhebliche Störungen im Betriebsablauf und zahlreiche Flugausfälle", teilte der Flughafenbetreiber Fraport mit.
Vielerorts meldete die Polizei weiterhin winterliche Straßenverhältnisse und Unfälle, darunter etwa aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen. Im Bereich des Polizei Koblenz in Rheinland-Pfalz allein wurden bis Donnerstag bereits rund 80 Unfälle gezählt, im Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen bis Donnerstagmorgen insgesamt knapp 50. In den allermeisten Fällen blieb es dabei bei Blechschäden oder Leichtverletzten.
W.Darwish--DT