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Der Großteil der für die Klimaneutralität in Deutschland notwendigen Investitionen könnte einer Studie zufolge durch das Umlenken von Geldern aufgebracht werden. Drei Viertel der von 2025 bis 2045 jährlich notwendigen 540 Milliarden Euro seien auch ohne Klimaschutz für den Erhalt und die Erneuerung von Gebäuden, Industrieanlagen und Verkehrsmitteln nötig, wie die Denkfabrik Agora Energiewende am Dienstag in Berlin mitteilte. Dabei müsse auf klimafreundliche Lösungen gesetzt werden.
Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine neue und nach eigenen Angaben besonders effiziente Fördermaßnahme für Unternehmen zum Umstellen auf erneuerbare Energien auf den Weg gebracht. Minister Robert Habeck (Grüne) übergab am Dienstag in Berlin die ersten 15 sogenannten Klimaschutzverträge. Firmen etwa in der energieintensiven Glas- oder Papierindustrie erhalten damit Geld pro eingesparter Tonne CO2 für neue Anlagen, die mit Strom oder Wasserstoff betrieben werden.
Europas Wasserressourcen sind nach Einschätzung der Europäischen Umweltagentur (EUA) in besorgniserregendem Zustand. "Unsere Gewässer stehen vor einer beispiellosen Reihe von Herausforderungen, die die Wassersicherheit Europas bedrohen", warnte EUA-Chefin Leena Ylä-Mononen am Dienstag. Nur bei rund einem Drittel der Oberflächengewässer (37 Prozent) wird der ökologische Zustand demnach als "gut" oder besser bewertet.
Hitzewellen in der Ostsee sind in den vergangenen rund 30 Jahren immer häufiger geworden. Das geht aus einer am Montag vom Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg veröffentlichten Langzeituntersuchung hervor, die Daten bis zurück ins Jahr 1993 erfasst. 2022 waren nach Angaben des BSH fast zwei Drittel der Ostsee von Hitzewellen mit außerordentlich hohen Wassertemperaturen betroffen.
Vor einer weltweiten Zunahme von Notlagen durch Wassermangel, aber auch durch Hochwasser warnt der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Darauf müsse die nationale und internationale Wasserpolitik schnell und umfassend reagieren, fordert der Beirat in seinem am Freitag in Berlin vorgestellten Gutachten "Wasser in einer aufgeheizten Welt". "Wir sehen hier eine Bedrohungslage mit globaler Dimension", warnte Jörg Drewes, einer der Leitautoren des WBGU-Gutachtens.
Vor einer weltweiten Zunahme von Notlagen durch Wassermangel, aber auch durch Hochwasser warnt der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Darauf müsse die nationale und internationale Wasserpolitik schnell und umfassend reagieren, fordert der Beirat in seinem am Freitag in Berlin vorgestellten Gutachten "Wasser in einer aufgeheizten Welt". Nur durch klimaresilientes Wassermanagement könnten die Änderungen im globalen Wasserkreislauf beherrschbar bleiben.
Rund einen Monat vor Beginn der UN-Klimakonferenz COP29 in Aserbaidschan hat der Gastgeber die Teilnehmerstaaten dazu aufgerufen, ihre Differenzen beiseite zu legen. Die Länder sollten "aufhören, sich gegenseitig zu beschuldigen, und versuchen, eine gemeinsame Basis zu finden", forderte Aserbaidschans Präsident Ilham Alijew am Donnerstag zum Auftakt eines zweitägigen Vorbereitungstreffens für die COP29 in der Hauptstadt Baku.
Der vergangene Monat ist nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der zweitwärmste September gewesen, der jemals weltweit gemessen wurde. Nur im September 2023 sei die globale Durchschnittstemperatur noch höher gewesen, teilte der Copernicus-Klimadienst am Dienstag mit. Das Jahr 2024 wird demnach mit immer größerer Wahrscheinlichkeit zum weltweit wärmsten Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen werden.
Die weltweite Klimakrise und deren Folgen sind nach Einschätzung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) die derzeit größte Herausforderung für die internationale Sicherheit. Besonders in bereits instabilen Staaten verschärfe die Erderwärmung vorhandene Konflikte, was "für diese Länder das totale Umkippen bedeuten kann", sagte Baerbock am Dienstag in einer Rede auf der Climate Security Conference im Auswärtigen Amt in Berlin. Sie warb in diesem Zusammenhang vor allem für mehr Krisenprävention auch im Hinblick auf drohende Naturkatastrophen.
Die schwedische Klimaschutz-Aktivistin Greta Thunberg und dutzende andere Protestierende sind bei einer Sitzblockade in Brüssel festgenommen worden. Thunberg wurde von Polizisten am Samstag fortgetragen, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP beobachtete. Zusammen mit anderen Klimaaktivisten hatte sie eine Straße in der belgischen Hauptstadt blockiert. Einer Aufforderung der Polizei, freiwillig die Sitzblockade zu beenden, kam sie nicht nach.
Der September ist in Deutschland ungewöhnlich nass und teilweise deutlich zu warm gewesen. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag in Offenbach in seiner vorläufigen Bilanz mitteilte, fielen bundesweit im Schnitt rund 107 Liter Niederschlag je Quadratmeter. Das waren 175 Prozent der laut Referenzperiode 1961 bis 1990 eigentlich üblichen Menge. Betroffen waren vor allem der Osten und der Süden.
Wenige Stunden nach der Urteilsverkündung gegen zwei Klima-Aktivistinnen wegen einer Suppenattacke auf ein weltberühmtes Gemälde von Vincent Van Gogh sind zwei Kunstwerke des Malers erneut attackiert worden. Nach Angaben der National Gallery in London schütteten drei Klimaaktivisten am Freitag "eine suppenähnliche Substanz" auf die zwei gleichnamigen Gemälde "Sonnenblumen" aus den Jahren 1888 und 1889. Drei Verdächtige seien festgenommen worden, hieß es weiter.
Umweltschützer haben am Freitag anlässlich der ersten Befassung des Bundestags mit dem Thema ihre Kritik an den Plänen der Bundesregierung zur CCS-Technologie bekräftigt. Das Abscheiden und Einlagern von CO2 sei "eine Gefahr für unsere Gesundheit, unsere Küsten und Meere sowie den Klima- und Naturschutz insgesamt", heißt es in einem gemeinsamen Schreiben einer Reihe von Umweltorganisationen. "Statt gefährlicher CO2-Endlager brauchen wir echte Emissionsminderungen durch einen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas."
Norwegen treibt das erste kommerzielle Projekt zur Einlagerung von CO2 im Meeresboden voran. An der Küste der Insel-Gemeinde Öygarden bei Bergen wurde am Donnerstag ein Terminal eingeweiht, an dem künftig verflüssigtes Kohlenstoffdioxid angelandet und in Richtung Meeresgrund gepumpt werden soll. An dem "Northern Lights" getauften Projekt sind mehrere große Energiekonzerne wie Equinor, Shell und TotalEnergies beteiligt.
Mit deutlichen Worten hat UN-Generalsekretär António Guterres vor den Gefahren weltweit steigender Meeresspiegel gewarnt. "900 Millionen Menschen leben in niedrig liegenden Küstenregionen. Der Anstieg der Meeresspiegel bedeutet eine ansteigende Flut des Elends", sagte Guterres am Mittwoch bei einem Themengipfel am Rande der Generaldebatte der UN-Vollversammlung. Weiter warnte der UN-Generalsekretär vor "überschwemmten Gemeinden, verseuchtem Trinkwasser, ruinierten Ernten, zerstörter Infrastruktur und dezimierten Volkswirtschaften". Betroffen seien sowohl die Fischerei als auch die Landwirtschaft und der Tourismus.
Aus Protest gegen die Torfindustrie haben Umweltaktivisten das finnische Parlament mit roter Farbe beschmiert. Mitglieder der Gruppe Extinction Rebellion Finnland und der schwedischen Organisation Aterstall Vatmarker (Wiederherstellung von Feuchtgebieten) besprühten am Mittwoch mehrere der Granitsäulen am Haupteingang des Gebäudes in Helsinki.
In Mexiko sind mindestens zwei Menschen durch Hurrikan "John" ums Leben gekommen. Sie wurden bei einem Erdrutsch in der Stadt Tlacoachistlahuaca in ihrem Haus verschüttet, wie die Gouverneurin des Bundesstaates Guerrero, Evelyn Salgado, am Dienstag mitteilte. Hurrikan "John" hatte zuvor mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern die Pazifikküste Mexikos erreicht. Über Land schwächte sich der Sturm ab, die Behörden warnten trotzdem vor massiven Verwüstungen.
Begleitet von Warnungen vor "lebensgefährlichen Sturzfluten" hat Hurrikan "John" die Pazifikküste Mexikos erreicht. Er traf nach Angaben des Zivilschutzes mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Stundenkilometern nahe Marquelia im Bundesstaat Guerrero aufs Land. Danach verlor er am Dienstag etwas an Kraft, es drohten trotzdem massive Verwüstungen.
Hurrikan "John" hat vor der Pazifikküste Mexikos weiter an Fahrt aufgenommen und ist mit Windgeschwindigkeiten von rund 195 Stundenkilometern nahe Marquelia im Bundesstaat Guerrero an Land gegangen. Das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) hatte den tropischen Wirbelsturm zuvor von Stufe zwei auf Stufe drei der fünfstufigen Saffrir-Simpson-Hurrikan-Skala hochgestuft. Es herrschten "starke, orkanartige Winde, lebensgefährliche Sturmfluten und Sturzfluten", erklärte das NHC weiter.
Die UN-Mitgliedstaaten haben am Sonntag mit großer Mehrheit einen sogenannten Zukunftspakt beschlossen, der Antworten auf die globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts geben soll. In dem etwa 30-seitigen Dokument für "eine bessere Zukunft" werden 56 Punkte aufgelistet, wie zur Bewältigung der weltweiten Krisen und Konflikte der Multilateralismus gestärkt und die internationale Zusammenarbeit verbessert werden sollen.
In den Hochwasser-Gebieten in Mittel- und Osteuropa ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 23 gestiegen. In Tschechien entdeckte die Polizei am Mittwoch die Leiche einer Frau, die seit Sonntag vermisst worden war. In den Überschwemmungsgebieten in Österreich entspannte sich die Lage unterdessen etwas. Die Regierung in Wien stellte für den Wiederaufbau 45 Millionen Euro aus einem Katastrophenfonds zur Verfügung.
Die Lage in den Überschwemmungsgebieten in Österreich hat sich am Mittwoch weiter entspannt. Das Hochwasser gehe leicht zurück, teilte der stellvertretende Landeshauptmann des stark betroffenen Bundeslands Niederösterreich, Stephan Pernkopf, der Nachrichtenagentur APA mit. Mit den fallenden Pegeln werde nun auch "das Ausmaß der verheerenden Schäden immer sichtbarer".
Unter anderem wegen seines Engagements für den Klimaschutz hat die private Berliner Hertie School dem ehemaligen Schauspieler und US-Gouverneur Arnold Schwarzenegger die Ehrendoktorwürde verliehen. Der ehemalige Bodybuilder, Schauspieler und Politiker habe verstanden, wie wichtig es sei, alle Beteiligten zusammenzubringen, um praktische Lösungen für globale Herausforderungen zu finden, sagte die Präsidentin der Hertie School, Cornelia Woll, bei der Verleihung am Dienstag in Berlin.
Trotz nachlassender Regenfälle hat es in den Hochwasser-Gebieten in Mittel- und Osteuropa am Dienstag noch keine Entwarnung gegeben: In Österreich wurden im stark betroffenen Bundesland Niederösterreich weitere Orte evakuiert. In einem überfluteten Haus entdeckten Feuerwehrleute ein fünftes Todesopfer. Damit kamen bei den Überschwemmungen in Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien insgesamt 19 Menschen ums Leben.
Erneut ist in Honduras ein Umweltaktivist ermordet worden. Der 46-jährige Juan Lopéz wurde am Samstag in der Stadt Tocoa im Nordosten des Landes erschossen, als er aus der Kirche kam, wie seine Frau Thelma Peña der Nachrichtenagentur AFP sagte. Präsidentin Xiomara Castro verurteilte den "schändlichen Mord" im Onlinedienst X und kündigte Ermittlungen an.
Infolge heftiger Unwetter und sintflutartiger Regenfälle ist in Polen ein Mensch ertrunken. Das teilten am Sonntag die örtlichen Behörden mit. Im Nachbarland Tschechien wurden nach Angaben der dortigen Behörden vom Sonntag vier Menschen vermisst.
Peking unternimmt den womöglich letzten Versuch, EU-Zollaufschläge auf chinesische Elektroautos noch abzuwenden. Der chinesische Handelsminister Wang Wentao wird am 19. September bei EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis in Brüssel erwartet, wie ein Kommissionssprecher am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Ab Herbst hat die EU Aufschläge von bis zu 36 Prozent für chinesische E-Auto-Hersteller angekündigt. Peking droht seinerseits mit Strafzöllen auf europäische Milchprodukte.
Rund um die kalifornische Metropole Los Angeles breiten sich mehrere große Waldbrände weiter aus. Tausende Feuerwehrleute und Mitglieder der US-Nationalgarde kämpften nach Behördenangaben am Dienstag (Ortszeit) gegen drei außer Kontrolle wütende Großfeuer nahe der zweitgrößten Stadt der USA. Berichte über Tote oder Schwerverletzte gab es zunächst nicht, die Brände bedrohen aber zehntausende Wohnhäuser und andere Gebäude.
Bewaffnete Konflikte und Epidemien erhöhen einer neuen Studie zufolge vor allem in Asien sowie in Süd- und Mittelamerika das Risiko für schwere Folgen nach Klimakatastrophen. Treten mehrere Krisen zeitgleich auf, führe das in einigen Regionen "zu schwer bewältigbaren Folgeketten", heißt es im diesjährigen Weltrisikobericht, den das Bündnis Entwicklung Hilft und Forscher der Ruhr-Universität Bochum am Montag veröffentlichten.
200 Millionen neue Bäume in 60 Jahren: Mosambik hat ein großangelegtes Projekt zur Wiederaufforstung ökologisch bedeutsamer Mangrovenwälder genehmigt, die auch einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel leisten sollen. Wie das Unternehmen Blue Forest, das die entsprechende Lizenz für die Pflanzungen erhielt, am Freitag mitteilte, sollen die Aufforstungsarbeiten noch im Herbst beginnen.
Der US-Klimagesandte John Podesta hat nach eigenen Angaben beim Besuch seines chinesischen Kollegen Liu Zhenmin in Peking Fortschritte bei der Vorbereitung eines Gipfels zur Verringerung des Treibhausgases Methan gemacht. Er habe "exzellente Gespräche" mit Liu und dem chinesischen Außenminister Wang Li geführt, sagte Podesta am Freitag. Wang sprach von "pragmatischen Ergebnissen in der Zusammenarbeit".
Afrika leidet laut einem UN-Bericht unverhältnismäßig stark unter den Folgen des globalen Klimawandels. Mit rund 0,3 Grad pro Jahrzehnt in den Jahren 1991 bis 2023 erwärme sich der Kontinent etwas schneller als der Rest der Welt, legte die Weltmeteorologieorganisation (WMO) am Montag in ihrem Jahresbericht zum Klimawandel in Afrika dar.