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Vor der voraussichtlichen Befassung des Bundeskabinetts mit neuen Regeln für Heizungen hat Grünen-Chef Omid Nouripour eine Abfederung hoher Kosten versprochen. "Es wird sozialen Ausgleich geben für diejenigen, die sich beispielsweise nicht leisten können, eine Wärmepumpe sofort zu organisieren", sagte er den Sendern RTL und ntv am Dienstag. Niemand werde "auf der Strecke bleiben" oder "allein gelassen".
Die Grünen pochen auf die gesetzlich vorgeschriebene Vorlage eines Klimaschutz-Sofortprogramms für den Verkehrssektor. Zwar sei von der Ampel-Koalition eine Änderung des Klimaschutzgesetzes geplant, räumte Grünen-Chef Omid Nouripour am Dienstag in den Sendern RTL und ntv ein, aber "bis dahin gilt das bisherige Gesetz". Der Grünen-Verkehrsexperte Stephan Gelbhaar drohte darüber hinaus mit einer Blockade der vorgesehenen Aufweichung des Klimaschutzgesetzes durch seine Partei im Bundestag.
Greenpeace und weitere Umweltorganisationen ziehen gegen die europaweite Einstufung von Erdgas und Atomenergie als "nachhaltig" vor Gericht. Greenpeace, der BUND, der WWF und andere reichten am Dienstag beim Gericht der Europäischen Union in Luxemburg Klagen gegen die EU-Kommission ein, wie die Umweltschützer mitteilten. Sie werfen der Behörde von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen "Greenwashing" vor.
Die Pläne der Ampel-Regierung zur Änderung des Klimaschutzgesetzes stoßen beim Expertenrat für Klimafragen auf große Skepsis. Das Vorhaben, die jährlichen Sektorziele zum Treibhausgas-Ausstoß etwa für die Bereiche Verkehr oder Gebäude aufzuweichen, erhöhe das Risiko für zukünftige Zielverfehlungen, erklärte der Expertenrat am Montag. In der Reaktion der Bundesministerien auf die Expertenmeinung zeigten sich deutliche Unterschiede.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat den baldigen Beitritt Indonesiens zum Klimaclub angekündigt, in dem sich Staaten mit besonders ehrgeizigen Zielen beim Kampf gegen die Erderwärmung zusammenschließen. Er freue sich "außerordentlich", dass Indonesien diesem "offenen, kooperativen Klimaclub in wenigen Tagen beitreten" werde, sagte Scholz am Sonntagabend im Beisein des indonesischen Präsidenten Joko Widodo bei der Eröffnung der Hannover Messe. Indonesien ist in diesem Jahr Gastland.
Die Zahl neuer Ausbildungsverträge in den als klimarelevant eingestuften Berufen ist einem Bericht zufolge im vergangenen Jahr gesunken. Wie die "Welt" am Freitag berichtete, begannen 2022 insgesamt 90.648 Menschen eine Ausbildung im "Klimahandwerk" - 1,1 Prozent weniger als im Vorjahr. Außerdem blieben in dem Bereich über 11.000 offene Azubistellen unbesetzt, gut 1400 mehr als im Vorjahr.
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) fordert die Landesregierungen auf, gegen von der Gruppe Letzte Generation angekündigte Rekrutierungsaktionen an Schulen aktiv zu werden. "Die Länder müssen dem einen Riegel vorschieben", sagte Stark-Watzinger dem Berliner "Tagesspiegel" vom Wochenende. Es sei richtig, dass sich junge Menschen für Klimaschutz einsetzten. Sie dürften aber nicht in der Schule "für widerrechtliche Aktionen der sogenannten 'Letzten Generation' rekrutiert werden".
Mehr als 400 Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Abgeordnete und Konzernvorstände zu mehr Klimaschutz aufgefordert. "Je länger wir zögern, desto drastischer sind die Konsequenzen unseres Abwartens. Jetzt zu handeln, ist unsere Pflicht", heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten offenen Brief. Anlass ist den Initiatoren zufolge neben den jüngsten Warnungen des Weltklimarates auch der Koalitionsbeschluss zum "Aufweichen des Klimaschutzgesetzes".
Durch das Tauen von Permafrostböden unter Industrieanlagen in der Arktis steigt Fachleuten zufolge das Risiko großflächiger Umweltschäden erheblich. In den arktischen Regionen seien über Jahrzehnte hinweg giftige Abfälle vor Ort in Kleindeponien im oder auf dem bislang dauerhaft gefrorenen Erdreich abgelagert worden, erklärte das Alfred-Wegener-Institut (AWI) am Dienstag in Bremerhaven unter Verweis auf eine eigene Untersuchung. Durch das Auftauen des Permafrosts im Zuge des Klimawandels verschwinde die "Barrierewirkung".
Der zurückliegende Heizwinter ist laut zwei Vergleichsportalen so teuer wie nie gewesen. Wie Verivox und Check24 am Montag mitteilten, betrug das Kostenplus bei Heizöl 18 bis 19 Prozent, bei Gas trotz staatlicher Entlastung 17 bis 20 Prozent. Und das, obwohl der Heizbedarf wegen der vergleichsweise milden Temperaturen leicht sank.
In den USA sind beim Durchzug eines Tornados und weiterer schwerer Stürme mindestens sechs Menschen getötet worden. Der Tornado fegte am Freitag über den südlichen Bundesstaat Arkansas hinweg und hinterließ nach Behördenangaben "weitreichende Schäden". Auch in Illinois und Indiana sorgten Unwetter für Verwüstungen. Der Nationale Wetterdienst (NWS) sprach Tornado-Warnungen für Teile der Bundesstaaten Tennessee, Kentucky, Illinois und Iowa aus.
Bei einem erneuten Tornado im Süden der USA sind im Bundesstaat Arkansas mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. In der Ortschaft Wynne seien zwei Menschen gestorben, sagte Gouverneurin Sarah Huckabee Sanders am Freitag (Ortszeit) vor Journalisten. Der Landkreis Pulaski, in dem die Hauptstadt von Arkansas, Little Rock, liegt, bestätigte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP einen dritten Todesfall. Erst vor wenigen Tagen waren bei einem Tornado im an Arkansas angrenzenden Mississippi 13 Menschen ums Leben gekommen.
Auch nach den mühsam zustande gekommenen Beschlüssen des Koalitionsausschusses wird in der Koalition weiter um die darin behandelten Streitthemen gerungen. Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge forderte am Freitag in den Sendern RTL und ntv weitere Gespräche über den Klimaschutz im Verkehrssektor. Debatten gab es auch weiterhin über die Interpretation der Beschlüsse zum Einbau neuer Heizungen und zur Wärmewende im Gebäudebereich.
SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert setzt ungeachtet aller Streitereien auf eine Fortsetzung der Ampel-Koalition über die Bundestagswahl 2025 hinaus. "Ändern sich die Mehrheitsverhältnisse im Bundestag nicht grundlegend, dann wollen wir weiterhin gemeinsam am Fortschritt arbeiten", sagte Kühnert dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND - Freitagsausgaben). "Die Ampel ist absolut intakt", hob er weiter hervor.
Deutschland hat in diesem Jahr den nassesten März seit mehr als 20 Jahren erlebt. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag im hessischen Offenbach berichtete, fiel nach vorläufigen Berechnungen in dem Monat so viel Niederschlag wie in keinem Vergleichsmonat seit 2001. Es regnete an zwei von drei Tagen, um bundesweiten Schnitt fielen mehr als 90 Liter Niederschlag pro Quadratmeter.
Zwei in Gewahrsam genommene Klimakleber aus Hamburg kommen mit sofortiger Wirkung wieder auf freien Fuß. Das Landgericht der Hansestadt gab am Mittwoch ihren Beschwerden statt, mit denen sie sich gegen Beschlüsse des Amtsgerichts gewandt hatten. Dieses hatte die Ingewahrsamnahme durch die Polizei nach einer Straßenblockade auf den Elbbrücken am Wochenende für zulässig erklärt.
Nach rund 20-stündigen Beratungen über gemeinsame Regierungsvorhaben haben sich die Spitzen der Ampel-Koalition auf Dienstag vertagt. Der Koalitionsausschuss von SPD,Grünen und FDP habe in den Gesprächen "sehr, sehr gute Fortschritte" erzielt, sagte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Montag, ohne auf Details einzugehen. Ziel der weiteren Beratungen sei es, einen "großen Schub für unser Land" zu organisieren. Die Opposition wertete die Vertagung als Zeichen für die Handlungsunfähigkeit der Koalition.
Der Eisschwund in den Polarmeeren könnte tiefgreifende Auswirkungen auf das dortige Ökosystem haben - und damit auch auf die Fischerei. Das schließen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Analyse alter DNA vom Meeresgrund, wie das Alfred-Wegener-Institut (AWI) in Bremerhaven am Montag mitteilte. Ein Team um Ulrike Herzschuh warf demnach "einen Blick rund 20.000 Jahre zurück bis in die letzte Eiszeit".
Die Wissenschaftsplattform Klimaschutz (WPKS) kritisiert das weitgehende Fehlen langfristiger Strategien für den Klimaschutz. Dies sei "eine Leerstelle in der deutschen Klimapolitik", heißt es in einer Stellungnahme des Gremiums, die am Montag in Berlin an die Regierung übergeben wurde. Bemängelt wird auch die Folgenlosigkeit von Verstößen der Regierung selbst gegen geltendes Klimarecht.
Die Spitzen der Koalitionsparteien SPD, Grünen und FDP ringen bei ihrem Treffen im Berliner Kanzleramt weiter um eine gemeinsame Position in wichtigen Streitfragen. In der Sitzung des Koalitionsausschusses am Sonntagabend ging es nach Angaben aus Koalitionskreisen um den beschleunigten Ausbau der Infrastruktur und um Gesetze zum ökologischen Umbau von Wirtschaft und Energieversorgung. Neben diesen konkreten Projekten seien bei dem Spitzentreffen aber auch "sehr grundsätzliche Fragen" zur Arbeit und zum Kurs des Ampel-Bündnisses zur Sprache gekommen, hieß es am Abend aus Koalitionskreisen.
Im südlichen US-Bundesstaat Mississippi hat ein Tornado schwere Zerstörungen angerichtet. Wie die Behörden am Samstag mitteilten, kamen mindestens 25 Menschen ums Leben, Dutzende weitere wurden verletzt. Der von heftigem Regen und Gewittern begleitete Tornado hatte am Freitagabend (Ortszeit) eine regelrechte Schneise durch mehrere Ortschaften gezogen. Zehntausende Menschen in Mississippi sowie in den angrenzenden Staaten Alabama und Tennessee wurden von der Stromversorgung abgeschnitten.
Das Brandenburger Tor in Berlin, das Colosseum in Rom, die Harbour Bridge in Sydney - rund um den Globus sind am Samstag während der "Earth Hour" Wahrzeichen und andere Gebäude in Dunkelheit getaucht worden. Millionen Menschen, tausende Städte und Unternehmen folgten dem Aufruf von Umwelt- und Klimaschützern und schalteten jeweils um 20.30 Uhr Ortszeit für eine Stunde das Licht aus, wie die Umweltorganisation WWF mitteilte.
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) ist optimistisch, den angestrebten Einbau von 500.000 zusätzlichen Wärmepumpen pro Jahr stemmen zu können. "Wenn wir die Anzahl der Wärmepumpen nehmen, dann schaffen wir das", sagte ZDH-Präsident Jörg Dittrich am Montag im Deutschlandfunk. Er verwies allerdings auf mögliche Engpässe bei der Lieferung von Wärmepumpen sowie für notwendige weitere Sanierungsarbeiten.
Auf dem EU-Gipfel in Brüssel ist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Streit um die Zukunft von Autos mit Verbrennermotoren heftige Kritik entgegengeschlagen. "Es ist verstörend, wenn eine Regierung nach anfänglicher Zustimmung plötzlich den Rückwärtsgang einlegt", sagte der lettische Regierungschef Krisjanis Karins am Donnerstag. "Das ist ein sehr schwieriges Zeichen für die Zukunft", fügte er hinzu. Scholz zeigte sich hingegen überzeugt, dass eine Einigung in Reichweite sei.
Kein "Greenwashing" mehr in der Werbung und dafür ein Recht auf Reparatur - die EU-Kommission hat am Mittwoch zwei Gesetzesvorschläge für mehr Verbraucher- und Umweltschutz vorgelegt. Zum einen sollen Unternehmen ihre Produkte mit Aussagen wie "klimaneutral" oder "umweltfreundlich" künftig nur bewerben dürfen, wenn diese wissenschaftlich belegbar sind. Außerdem sollen Hersteller und Verkäufer von neuen Geräten dazu verpflichtet werden, Reparaturen anzubieten.
Die EU-Kommission will "Greenwashing" in der Werbung verbieten. Künftig sollen Unternehmen ihre Produkte nur mit Aussagen wie "klimaneutral" oder "umweltfreundlich" bewerben dürfen, wenn diese wissenschaftlich belegbar sind, wie aus einem am Mittwoch in Brüssel vorgestellten Gesetzentwurf hervorgeht. Die den Werbeversprechen zugrunde liegenden Daten sollen demnach für Verbraucherinnen und Verbraucher offen einsehbar sein.
Die Grünen haben zu Beginn der Klausurtagung ihrer Bundestagsfraktion massive Unzufriedenheit mit der aktuellen Arbeit der Ampel-Koalition erkennen lassen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) beklagte zum Auftakt der dreitägigen Beratungen am Dienstag in Weimar, dass Koalitionspartner insbesondere den nötigen klimapolitischen Ehrgeiz vermissen ließen. "Es kann nicht sein, dass in einer Fortschrittskoalition nur ein Koalitionspartner für den Fortschritt verantwortlich ist und die anderen für die Verhinderung von Fortschritt", sagte Habeck.
Für immer mehr Berufseinsteigerinnen und -einsteiger spielt die Haltung ihres potenziellen künftigen Arbeitgebers zum Klima eine wichtige Rolle. Wie aus einer Umfrage der Europäischen Investitionsbank (EIB) hervorgeht, bezeichnen bei den 20- bis 29-Jährigen, die in der Regel erstmals einen Job suchen, 81 Prozent Nachhaltigkeit als wichtigen Faktor bei der Jobwahl. Für 18 Prozent hat dies sogar oberste Priorität.
Die umstrittenen synthetischen Kraftstoffe werden noch viele Jahre lang nur in äußerst knapper Menge verfügbar sein. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) legte am Dienstag eine Analyse zum weltweiten Stand der sogenannten E-Fuels vor, die derzeit noch nicht kommerziell verfügbar sind. Demnach würde das globale Angebot selbst im Jahr 2035 nicht einmal ausreichen, um die "unverzichtbaren deutschen Bedarfe" zu decken - zu denen Autos gar nicht gehören.
Die weltweite Klimaerwärmung wird nach Einschätzung des Deutschen Wetterdiensts (DWD) die Gefahr durch Stark- und Dauerregen erhöhen. Solche Ereignisse gehörten bereits heute zu den schadensträchtigsten Wetterextremen in Deutschland, erklärte DWD-Vorstand Tobias Fuchs am Dienstag in Berlin bei der Vorstellung eines Programms zur verbesserten Risikoabschätzung für Starkregenereignisse.
Vor der Konferenz der Landwirtschaftsministerinnen und -minister in Büsum hat die Umweltorganisation Greenpeace von Bundesminister Cem Özdemir (Grüne) eine stärkere Förderung der Weidehaltung gefordert. Im Jahr 2020 hätten nur 31 Prozent der Milchkühe in Deutschland Zugang zur Weide gehabt, 2010 seien es noch 42 Prozent gewesen, teilte Greenpeace am Dienstag mit. Dabei sei die Weidehaltung nicht nur besonders artgerecht, sie sei auch ökologisch besonders wertvoll.
Der Kampf gegen die Erderwärmung drängt mehr denn je - doch die Menschheit kann noch umsteuern und damit zugleich die Wirtschaft ankurbeln und Gesundheitsschäden verringern. Das ist die Botschaft des neuen Berichts des Weltklimarats IPCC, der am Montag im schweizerischen Interlaken vorgestellt wurde. Das UN-Gremium rechnet demnach damit, dass die im Pariser Klimaabkommen vereinbarte 1,5-Grad-Grenze für die Erderwärmung bereits im Zeitraum 2030 bis 2035 erreicht wird.