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Der Ausbau der erneuerbaren Energien in Deutschland geht zwar voran, trotzdem sehen von der Bundesregierung beauftragte Expertinnen und Experten weiter Nachholbedarf in nahezu allen Bereichen der Energiewende. "Eine sichere und preisgünstige Energieversorgung bei gleichzeitiger Erreichung der Klimaschutzziele in Deutschland bis 2045 ist kein Selbstläufer", erklärte der Vorsitzende der unabhängigen Expertenkommission, Andreas Löschel. Insbesondere beim Auf- und Ausbau der Netze für Strom und Wasserstoff seien "weitere Anstrengungen nötig".
Die Expertenkommission bewertet die Energiewende in all ihren Aspekten. Positiv sieht sie die Entwicklung beim Ausbau der Erneuerbaren. Sie verweist etwa darauf, dass im Jahr 2023 mehr als die Hälfte (51,6 Prozent) des verbrauchten Stroms aus Windrädern, Photovoltaikanlagen und anderen regenerativen Quellen stammte. Ein Jahr zuvor lag der Anteil bei 46,2 Prozent.
Zur Bewertung benutzt die Kommission zum Energiewende-Monitoring eine Ampel: "Im Wesentlichen steht sie derzeit auf Gelb und manchmal auch auf Rot", sagte Kommissionsmitglied und Ökonomin Veronika Grimm der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (RP). Besonders der Netzausbau und der Ausbau von regelbaren Gaskraftwerken, die mittelfristig mit Wasserstoff laufen müssen, hinkten "massiv hinterher". Der Kohleausstieg indes sei nur möglich, "wenn es gelingt, die Energieversorgung abzusichern, wenn kein Strom aus Wind- oder Solarenergie gewonnen werden kann", sagte Grimm der "RP".
Auch bei den Rahmenbedingungen seien "weitere Anstrengungen nötig", erklärte Löschel. Die Absenkung der Stromsteuer für das produzierende Gewerbe begrüßen die Expertinnen und Experten, gleichzeitig empfehlen sie, die Stromsteuer auch für andere Verbrauchergruppen "dauerhaft abzusenken". Dies könne im Rahmen einer Energiepreisreform geschehen, bei der die Umlagen und Abgaben auf Strom gesenkt werden und mit einer höheren CO2-Bepreisung gegenfinanziert werden.
Der Bericht der Expertinnen und Experten unterstreiche die "Fortschritte der letzten Jahre", erklärte der Staatssekretär des von Robert Habeck (Grüne) geführten Klimaschutzministeriums, Philipp Nimmermann. Deutschland dürfe "beim Tempo der Energiewende nicht nachlassen" und müsse "den Ausbau einer klimaneutralen Energieversorgung weiter gezielt vorantreiben", führte er aus.
Das Monitoring diene dem Ziel, die Umsetzung von Maßnahmen zur Energiewende, insbesondere zur Erreichung der Zielwerte im Jahr 2030 zu überprüfen. Bis dahin sollen unter anderem 80 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Quellen kommen. Zudem sollen die Treibhausgasemissionen im selben Jahr um 65 Prozent niedriger sein, als 1990. Bis 2045 soll Deutschland dann klimaneutral werden.
A.Padmanabhan--DT