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Die neue Präsidentin des halbstaatlichen brasilianischen Ölkonzerns Petrobras will die Erschließung neuer Ölfelder beschleunigen. "Wir müssen auf die Reserven aufpassen, (Öl) zu importieren ist keine Option", sagte Magda Chambriard am Montag. "Deshalb müssen wir neue Möglichkeiten ausloten." Die 66-Jährige hatte am Freitag die Unternehmensführung bei Petrobras übernommen.
Zu diesen neuen Möglichkeiten zählte Chambriard namentlich das Pelotas-Becken im Süden des Landes und Ölvorkommen im nördlichen Bundesstaat Amapá auf Höhe des Mündungsgebiets des Amazonas. Insbesondere das zweite Vorhaben wird von Umweltschützern scharf kritisiert und spaltet auch die brasilianische Regierung von Präsident Luiz Inácio Lula da Silva.
Umweltministerin Marina Silva ist offen dagegen und die Umweltschutzbehörde Ibama hatte Petrobras im vergangenen Jahr eine Lizenz für die Erdölexploration in der Region verweigert. Das Unternehmen habe die erforderlichen Umweltprüfungen nicht vorgelegt, erklärte die Behörde damals.
Petrobras-Chefin Chambriard verwies hingegen auf des Energieministerium, das in der Gegend "liebend gern" nach Öl bohren würde. Präsident Lula müsse in der Sache entscheiden, forderte sie. Für den Staatschef, der sich auch im Kontrast zu seinem Vorgänger Jair Bolsonaro als Klimaschützer und Verteidiger des Amazonas-Regenwaldes inszeniert, ist die Angelegenheit heikel.
"Das Überleben von Petrobras hängt davon ab, dass das Unternehmen mit maximaler Kapazität fördert und dabei die Reserven wieder auffüllt", betonte Chambriard. "Deshalb ist es von entscheidender Bedeutung, weiterhin an der brasilianischen Küste nach Öl zu suchen." Gefragt nach dem Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und den verheerenden Überschwemmungen in Brasilien, erwiderte sie, es sei "unfair" die Schuld daran der Ölindustrie zu geben.
H.Yousef--DT