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In Deutschland gibt es deutlich mehr Potenzial für den Ausbau von Photovoltaikanlagen auf Freiflächen, als nach aktuellen Schätzungen für ein vollständig erneuerbares Stromsystem benötigt wird. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Donnerstag veröffentlichte Studie des Freiburger Öko-Instituts. Demnach könnten allein entlang von Straßen und Schienen, über Parkplätzen, sowie auf Industrie- und Gewerbeflächen 287 Gigawatt Solarenergie installiert werden. Das wäre deutlich mehr als der laut Erneuerbare-Energien-Gesetz geplante Zubau von 200 Gigawatt bis 2040.
Landwirtschaftliche Flächen mit geringerem Ertrag müssten dann nur in sehr geringem Umfang in Anspruch genommen werden. Freiflächen-Photovoltaikanlagen sind Solarmodule, die nicht auf Dächern, sondern beispielsweise Parkplätzen, Industrieanlagen oder über landwirtschaftlich genutzten Flächen errichtet werden.
Knapp 5000 Gigawatt stünden laut Öko-Institut darüber hinaus zur Verfügung, wenn technische Potenziale ausgeschöpft würden, die Synergien mit Moorflächen, Gewässern oder weiteren landwirtschaftlich hochwertigen Flächen herstellen. Sogenannte Agri-PV-Anlagen zum Beispiel kombinieren die landwirtschaftliche Nutzung von Flächen mit der Erzeugung von Solarenergie. Dazu werden Solarpaneele über Agrarflächen installiert.
Dem Institut zufolge könnten in Deutschland insgesamt rund 13 Millionen Hektar theoretisch für Photovoltaikanlagen genutzt werden. Dies entspricht 37 Prozent der deutschen Landesfläche. Für Agri-PV-Anlagen sind davon demnach 4,3 Millionen Hektar "besonders geeignet".
Bis Ende 2023 waren den Angaben zufolge insgesamt 819 Gigawatt Photovoltaik in Deutschland installiert, wobei rund ein Drittel auf Freiflächenanlagen entfallen. Laut EEG soll der geplante Zubau je hälftig auf Dach- und auf Freiflächenanlagen entfallen.
K.Javed--DT