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Das Eiswachstum in der Antarktis war in diesem Jahr so gering wie noch nie seit Beginn der Aufzeichungen. Das Eis auf den Meeren rund um die Antarktis, das während des Winters auf der Südhalbkugel zunimmt, erreichte am 10. September eine maximale Ausdehnung von 16,96 Millionen Quadratkilometern, wie das Nationale Schnee- und Eisdatenzentrum der USA (NSIDC) am Montag (Ortszeit) mitteilte. Das war die geringste Maximalausdehnung seit Beginn der Satellitenaufzeichnungen 1979.
Die Maximalausdehnung liege sogar 1,03 Millionen Quadratkilometer unter dem bisherigen Rekordtief, erklärte das an der Universität von Colorado angesiedelte NSIDC. Das geringe Eiswachstum betreffe zudem den gesamten Kontinent und nicht nur eine einzelne Region.
Das Meereis in der Antarktis schmilzt immer im Sommer stark ab und baut sich im Winter wieder auf. Der Höchstwert wird meist im September erreicht. Die NSIDC-Forscher gehen daher davon aus, dass der Messwert vom 10. September nicht mehr überschritten wird.
Im Februar, also auf dem Höhepunkt des Sommers auf der Südhalbkugel, hatte das NSIDC eine minimale Ausdehnung des Meereises von 1,79 Millionen Quadratkilometern gemessen - ebenfalls ein Negativ-Rekord. Das Eiswachstum war dann den ganzen Winter über ungewöhnlich langsam.
Das antarktische Meereis galt jahrzehntelang als relativ stabil und nahm - anders als das arktische Meereis - sogar leicht zu. Seit August 2016 sei aber in fast allen Monaten ein starker Rückgang verezichnet worden, erklärte das NSIDC. Die Ursachen sind noch umstritten. Einigen Experten zufolge lässt sich bisher kein klarer Zusammenhang mit dem Klimawandel herstellen.
Laut dem NSIDC hängt das geringe Eiswachstum in diesem Jahr mit einer Erwärmung der obersten Wasserschicht im Südpolarmeer zusammen. "Es besteht die Sorge, dass dies der Beginn eines langfristigen Rückgangs des antarktischen Meereises sein könnte, da sich die Ozeane weltweit erwärmen", warnten die Forscher.
H.Yousef--DT