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Infolge einer schweren Dürre und entsprechend schlechter Olivenernte sind die Preise für Olivenöl in Spanien stark gestiegen. Verbraucherschützer und die Regierung in Madrid sorgen sich nun um die Versorgung der Verbraucher mit diesem Grundnahrungsmittel. Wirtschaftsministerin Nadia Calviño rief am Montag alle beteiligten Wirtschaftsakteure zu einer gemeinsamen Anstrengung auf, um die Preise unter Kontrolle zu halten.
Seit Jahresbeginn ist der Preis für Olivenöl nach Angaben der Verbraucherorganisation Facua um 42 Prozent gestiegen - von 6,91 Euro pro Liter im Januar auf 10,34 Euro im September. Nichts beunruhige Spaniens Familien derzeit so sehr wie dieser Preisanstieg, sagte Calviño. Olivenöl sei "die Grundlage der spanischen Küche".
Die Verbraucherorganisation OCU warnte vor Preisspekulationen. Im Nachbarland Portugal koste das Olivenöl derzeit 27 Prozent weniger. Auch in Frankreich liegen die Preise demnach 16 Prozent unter denen in spanischen Supermärkten. Das spanische Landwirtschaftsministerium müsse die Produktionskette kontrollieren und "sicherstellen, dass kein Missbrauch stattfindet".
Vergangene Woche hatte Wirtschaftsministerin Calviño noch versichert, dass sie keine Kenntnis von missbräuchlichen Praktiken des Sektors habe. Der Preisanstieg sei auf ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zurückführen. In Spanien liegt der pro-Kopf-Verbrauch von Olivenöl weit über dem seiner Nachbarn.
Zugleich ist Spanien der größte Olivenproduzent weltweit. Die Ernte in der Saison 2022/2023 war nach einer extremen Dürre jedoch mit 673.000 Tonnen halb so groß ausgefallen wie der Durchschnitt der vorherigen Jahre. Landwirtschaftsminister Luis Planas geht für die Saison 2023/2024 von einer Besserung aus. Die Schwelle von einer Million Tonnen werde voraussichtlich jedoch erneut nicht erreicht.
A.Murugan--DT