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Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) wirbt bei Klimaschutz und Anpassung an Folgen der Erderwärmung für den Einsatz natur-basierter Lösungen. Man müsse "die Natur stärken, damit wir ihre Stärke für uns nutzen können", sagte Lemke am Mittwoch auf dem Petersberger Klimadialog in Berlin. Zugleich unterstütze dies den Erhalt biologischer Vielfalt.
Lemke verwies in ihrer Rede auf die aktuelle Trockenheit und Hitze nicht nur am Horn von Afrika, sondern auch in großen Teilen Südeuropas. "In Italien, Frankreich, Spanien erleben wir Dürren, wie wir sie zumindest zu dieser Jahreszeit bisher noch überhaupt nicht kannten", unterstrich die Umweltministerin die Notwendigkeit zum Handeln. "Diese Folgen der Klimakrise werden in den nächsten Jahren und Jahrzehnten immer stärker werden; deswegen müssen wir Vorsorge treffen, um sie abzupuffern", mahnte die Grünen-Politikerin.
Natur-basierter Klimaschutz biete dabei einen dreifachen Nutzen. "Gesunde Ökosysteme – Wälder und Moore, Meere und Auen – binden CO2 aus der Luft und speichern es langfristig", argumentierte Lemke. Deshalb müsse deren Zustand verbessert und Ökosysteme wo nötig wiederhergestellt werden.
Gesunde Ökosysteme helfen aber auch "bei der Vorsorge gegen die Folgen der Klimakrise", sagte die Ministerin weiter. "Naturnahe Wälder, Böden, Moore oder Flussauen nehmen Wasser auf und speichern es für Dürrezeiten, bei Hochwasser stehen sie als Überschwemmungsflächen zur Verfügung." Grüne Dächer, Fassaden und durch Bäume beschattete Plätze machten Städte hitzeverträglicher. Als drittes hinzu komme der Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen.
Lemke lobte die Ergebnisse der Weltnaturkonferenz im vergangenen Jahr in Montreal, wo "ein Schutzschirm für die Natur aufgespannt" worden sei. Auf der UN-Klimakonferenz im kommenden November in Dubai solle es nun neben anderen Maßnahmen etwa in der Energiepolitik auch darum gehen, die Natur stärker für den Klimaschutz zu nutzen. Für Deutschland verwies die Ministerin auf das beschlossene Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz, das diesen Zielen Rechnung trage.
Die Beratungen des Petersberger Klimadialogs hatten am Dienstag in Berlin begonnen. Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) rief auf dem internationalen Dialogforum mit Teilnehmenden aus rund 50 Staaten dazu auf, konkrete Ziele für den globalen Ausbau erneuerbarer Energien auf die Tagesordnung der Weltklimakonferenz in Dubai zu setzen. Am Mittwochnachmittag will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auf dem Klimadialog sprechen.
K.Al-Zaabi--DT