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Hunderte Nichtregierungsorganisationen (NGOs) haben am Donnerstag in einem offenen Brief gegen die Ernennung des Chefs der staatlichen Ölgesellschaft der Vereinten Arabischen Emirate zum Leiter der diesjährigen UN-Klimakonferenz protestiert. Die Ernennung von Sultan Ahmed al-Dschaber bedrohe die "Legitimität" der COP28 in Dubai, hieß es in dem Schreiben an UN-Generalsekretär António Guterres und UN-Klimachef Simon Stiell. Jede Klimakonferenz müsse frei sein vom "vergiftenden Einfluss" der fossilen Industrie.
Al-Dschaber, Chef der staatlichen Ölgesellschaft ADNOC, war von den Emiraten als Klimakonferenz-Gastgeberland zu deren Leiter ernennt worden. Er ist der erste Unternehmenschef in dieser Position. Die Ermirate, eines der Länder mit der höchsten Erdöl-Fördermenge und dem höchsten Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen, halten Öl weiterhin für zentral für die Weltwirtschaft. In der Klimapolitik setzen sich die Emirate für die CCS-Technologie ein, bei der CO2 nach dessen Freisetzung eingefangen und unterirdisch gespeichert wird.
Das bisherige Verhalten der Emirate beweise, dass sich das Land nicht ernsthaft darum bemühe, "die Nutzung fossiler Brennstoffe zu beenden und den globalen Temperaturanstieg unter 1,5 Grad Celsius zu halten", schrieben die Organisationen wie Greenpeace und das Climate Action Network in ihrem offenen Brief. Die Regierungen der Welt behandelten die UN-Klimakonferenzen trotz der zunehmenden Auswirkungen der Klimakrise weiterhin als "PR-Gag der Industrie und Handelsmesse für Unternehmen".
Die UN-Klimakonferenz COP27 im ägyptischen Scharm el-Scheich war im November nach zähem Ringen zu Ende gegangen. Deren wichtigster Erfolg war die in der in der Abschlusserklärung festgehaltene Weichenstellung für einen Fonds zum Ausgleich klimabedingter Schäden. Bei der dringend notwendigen Verringerung des Treibhausgasausstoßes gab es jedoch kaum Fortschritte. Die nächste UN-Klimakonferenz findet im November und Dezember in Dubai statt.
F.Saeed--DT