SDAX
54.8500
Die Beratungen auf der UN-Klimakonferenz im ägyptischen Scharm el-Scheich sind auch in der Nacht zum Samstag ohne zunächst erkennbare Ergebnisse fortgesetzt worden. Aus EU-Delegationskreisen hieß es, die ägyptische Präsidentschaft habe auch keine neuen Beschlussentwürfe vorgelegt.
Die Verhandlungen bei der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich sind am eigentlich geplanten Schlusstag am Freitag in mehreren zentralen Fragen festgefahren gewesen. "Es sind weiter viele Punkte offen, manche davon sind hochumstritten", sagte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Scharm el-Scheich. "Diese Klimakonferenz darf keine verlorene Konferenz sein", warnte Baerbock vor einem Scheitern. Die ägyptische Konferenzpräsidentschaft verlängerte die Konferenz bis Samstag.
Auf der UN-Klimakonferenz ist einen Tag vor dem offiziellen Abschluss am Freitag Bewegung in die Beratungen über das wichtige Streitthema klimabedingte Schäden gekommen. Die Europäische Union signalisierte am Donnerstag die Bereitschaft, die Forderung der Entwicklungsländer nach einem Ausgleichsfonds für "Loss and Damage" mitzutragen, wenn sich daran alle Hauptemittenten von Treibhausgasen beteiligen. Gerungen wurde weiter auch um ein ehrgeiziges Arbeitsprogramm zur Senkung der Emissionen.
Deutschland stockt seinen Beitrag für den internationalen Fonds für Anpassung an Folgen des Klimawandels um weitere 60 Millionen Euro auf. Das kündigte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Donnerstag auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich an. Sie drängte in ihrer Rede im sogenannten Ministersegment der Konferenz zudem vor allem auf eine deutliche Senkung der Treibhausgasemissionen noch in diesem Jahrzehnt.
Das neue klare Bekenntnis der Staats- und Regierungschefs der G20-Staaten zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad gibt auf der UN-Klimakonferenz den Bemühungen um mehr Ehrgeiz beim Klimaschutz Rückenwind. Die deutsche Klimabeauftragte Jennifer Morgen sprach am Mittwoch im ägyptischen Scharm el-Scheich von einem "wichtigen Signal an die Minister und Verhandlungsführer auf der Klimakonferenz und an die ganze Welt".
Die Bundesregierung verstärkt zum sogenannten Ministersegment ihre Präsenz auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich. Am Mittwoch wird dort Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) erwartet. Bereits seit Sonntagabend ist zudem Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) vor Ort, seit Dienstag auch Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne).
Deutschland will den Aufbau einer grünen Wasserstoffwirtschaft gemeinsam mit Schwellen- und Entwicklungsländern vorantreiben. Dazu sollten zusätzlich 550 Millionen Euro bereitgestellt werden, kündigten der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Stefan Wenzel (Grüne), und Entwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) am Dienstag auf der UN-Klimakonferenz in Sharm el-Scheich an.
Die Ukraine macht Russland auch für die Umweltschäden und Klimafolgen verantwortlich, die durch den russischen Angriffskrieg auf das Nachbarland entstanden sind oder noch entstehen. "Russland muss dafür zur Rechenschaft gezogen werden, nicht nur gegenüber der Ukraine, sondern gegenüber der gesamten Welt", sagte der ukrainische Umweltminister Ruslan Strilets am Montagabend auf der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich.
Umweltschützer warnen vor der Benutzung von Küchenlappen mit angeblich antibakterieller Wirkung. Die zur Bakterienbekämpfung verwendeten Stoffe würden "bei jedem Spül- und Reinigungsgang schrittweise ausgewaschen und landen in unseren Gewässern", sagte die Expertin des Pestizid Aktion Netzwerks (PAN), Susanne Smolka, dem RBB-Magazin "Super.Markt". "Und da können Fische und andere Lebewesen geschädigt werden. Die Stoffe sind auch deklariert als sehr giftig für Wasserlebewesen."
Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) hat vor ihrer Beteiligung an den Klimaberatungen in Scharm el-Scheich am Sonntag Projekte im ägyptischen Nildelta besucht. Wichtige Themen sind die Bereiche Wassermanagement und Küstenschutz, wie das Entwicklungsministerium (BMZ) mitteilte. Ab Montag nimmt Schulze an der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich teil.
Die Welt kämpft gegen die Klimakrise und die USA sind mit an Bord - diese Botschaft will US-Präsident Joe Biden am Freitag mit seiner Teilnahme an der Weltklimakonferenz aussenden. In Scharm el-Scheich könne die internationale Gemeinschaft "dem Ruf der Geschichte folgen" und den Kampf gegen die Erderhitzung vorantreiben, erklärte Biden vor seiner Ankunft auf Twitter. Die deutsche Klimabeauftragte Jennifer Morgan nannte Bidens Teilnahme ein "sehr gutes Zeichen".
US-Präsident Joe Biden ist im ägyptischen Scharm el-Scheich eingetroffen, um sich in die UN-Klimakonferenz einzuschalten. Seine Maschine landete am Freitagnachmittag in dem ägyptischen Badeort am Roten Meer. Nach einem Gespräch mit dem ägyptischen Staatschef Abdel Fattah al-Sisi wollte Biden am späten Nachmittag eine Rede vor dem Plenum der Weltklimakonferenz halten.
US-Präsident Joe Biden reist am Freitag zur UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich. In einer Rede vor dem Konferenzplenum will der US-Demokrat seinen klimapolitischen Kurs darlegen. Sein Land steht unter Druck, als größte Volkswirtschaft und zweitgrößter Treibhausgas-Emittent der Welt mehr Klimahilfen für Entwicklungsländer bereitzustellen. Außerdem werden die USA dafür kritisiert, die Einrichtung eines Finanzierungsmechanismus für bereits bestehende Klimaschäden bei den UN-Verhandlungen zu blockieren.
Dutzende der wichtigsten Museen der Welt haben die Attacken von Klima-Aktivisten auf Kunstwerke verurteilt. Die Verantwortlichen unterschätzten "die Empfindlichkeit dieser unersetzlichen Objekte, die als Teil unseres Weltkulturerbes erhalten werden müssen", schrieben die Direktoren von mehr als 90 Museen wie dem Prado in Madrid, dem Pariser Louvre und den Uffizien in Florenz in einer am Donnerstag veröffentlichten gemeinsamen Erklärung.
Vermieter sollen ab dem kommenden Jahr einen Teil der CO2-Kosten übernehmen, welche die Mieter bislang alleine tragen. Der Bundestag verabschiedete am Donnerstag ein entsprechendes Gesetz. Durch ein Stufenmodell fällt die Beteiligung für den Vermieter umso höher aus, desto schlechter die Energiebilanz des Gebäudes ist. Der Eigentümerverband Haus & Grund kündigte umgehend Klage gegen die neue Regelung an.
Autos verpesten in europäischen Städten nach wie vor zu sehr die Luft - mit neuen Abgas-Grenzwerten will die Europäische Kommission Abhilfe schaffen. Mit der Einführung der Abgasnorm Euro 7 soll es erstmals nicht nur Grenzwerte für Auspuffabgase geben, sondern auch für Emissionen von Bremsen und Reifen. Denn bei den immer beliebter werdenden Elektroautos kommen zwar keine Abgase aus dem Auspuff, aber sie stoßen anderweitig Emissionen aus. Kritik an der neuen Norm kam von Umweltverbänden und aus der Automobilbranche.
131 tote Robben sind an das Ufer des Kaspischen Meers in Kasachstan angespült worden. Das sagte ein Sprecher des kasachischen Umweltministeriums am Mittwoch der Nachrichtenagentur AFP, ohne Angaben zur Todesursache der Tiere zu machen. Es würden aber Autopsien durchgeführt.
Vermieterinnen und Vermieter sollen ab dem kommenden Jahr einen Teil der CO2-Kosten übernehmen, die Mieterinnen und Mieter bislang alleine tragen. Die Höhe der Beteiligung ist abhängig vom Zustand des Gebäudes: je schlechter die Energiebilanz, desto höher der vom Vermieter zu tragende Anteil. Die Ampel-Koalition einigte sich auf letzte Änderungen am geplanten Stufenmodell, wie der wohnungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Daniel Föst, mitteilte.
Im derzeit abgeschalteten französischen Atomkraftwerk Civaux ist bei einem Test des Kühlkreislaufs Wasser in einem Reaktor ausgelaufen. Der Zwischenfall habe keine Auswirkungen auf die Sicherheit der Anlage oder die öffentliche Gesundheit, betonte der Betreiber EDF am Dienstag. Ob durch den Vorfall das Wiederhochfahren des Reaktors verzögert werde, sei noch nicht absehbar.
Der globale Süden benötigt im Kampf gegen die Klimakrise einem Bericht zufolge bis 2030 jährlich 2,4 Billionen Dollar (rund 2,4 Billionen Euro). Rund eine Billion Dollar müsse von Industrieländern, ausländischen Investoren und multilateralen Entwicklungsbanken kommen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht im Auftrag Ägyptens und Großbritanniens, dem aktuellen und dem vorhergehenden Gastgeber der UN-Klimakonferenz.
Bei der Weltklimakonferenz in Ägypten haben Deutschland und andere Industriestaaten gemeinsame Milliardenhilfen an Südafrika für den Abkehr von der Kohle zugesagt. Die von Deutschland, Großbritannien, Frankreich, der Europäischen Union und den USA geplanten Hilfen in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar (knapp 8,5 Milliarden Euro) sollen unter anderem für die Stilllegung von Kohlekraftwerken und die Förderung erneuerbarer Energien verwendet werden, hieß es in einer in Scharm el-Scheich veröffentlichten Erklärung.
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hat den USA wegen ihres Anti-Inflationsprogramms mit einem Gang vor die Welthandelsorganisation (WTO) gedroht. Breton sagte am Montag dem französischen Rundfunksender BFM Business, die US-Vorgaben bedrohten den freien Welthandel. Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) sprach sich dagegen für den Dialog mit Washington aus: "Wir müssen schauen, dass es nicht zu einem Handelskonflikt kommt, der würde nur Verlierer produzieren," mahnte er.
"Kooperieren oder umkommen" - vor diese Wahl hat UN-Generalsekretär António Guterres die zur Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich angereisten Staats- und Regierungschefs gestellt. Entweder schlössen sie einen "Klimasolidaritätspakt oder einen kollektiven Selbstmordpakt", warnte Guterres am Montag in seiner Rede vor dem Plenum der COP27. Krisen wie der Ukraine-Krieg seien "keine Entschuldigung für ein Zurückfallen" im Klimaschutz. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) reiste zu der UN-Klimakonferenz.
EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton hat den USA wegen ihres massiven Subventionsprogramms mit einem Gang vor die Welthandelsorganisation (WTO) gedroht. Breton sagte am Montag dem französischen Rundfunksender BFM Business, die EU erwäge "Gegenmaßnahmen", denn die US-Vorgaben widersprächen den Regeln der Welthandelsorganisation. Wenn Washington nicht auf die Brüsseler Bedenken reagiere, könnte die EU "vor die WTO ziehen", warnte der französische Kommissar.
UN-Generalsekretär António Guterres hat die zahlreichen Staats- und Regierungschefs bei der Weltklimakonferenz in Scharm el-Scheich gewarnt, dass sie ohne verstärkte Zusammenarbeit im Klimaschutz das Überleben der Menschheit aufs Spiel setzen. "Die Menschheit hat eine Wahl: kooperieren oder umkommen", sagte Guterres am Montag in seiner Rede vor dem Plenum der 27. UN-Klimakonferenz (COP27). Entweder gebe es einen "Klimasolidaritätspakt oder einen kollektiven Selbstmordpakt".
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) schaltet sich ab Montag direkt in die Verhandlungen bei der UN-Klimakonferenz in Scharm el-Scheich ein. Nach seiner Ankunft gegen 17.00 Uhr hält er zunächst eine Rede vor dem Konferenzplenum, gefolgt von multilateralen Treffen. Am Dienstag richtet Scholz Veranstaltungen zum Thema klimabedingte Schäden und Verluste sowie zum Klimaclub aus, der im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft konzipiert wurde.
Die Parlamentarische Staatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) hat vor der Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur UN-Klimakonferenz in Ägypten einer weiteren Aufstockung des deutschen Beitrags zur internationalen Klimafinanzierung eine Absage erteilt. Deutschland habe seine internationale Klimafinanzierung bereits "auf ein Höchstniveau angehoben", sagte die Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz den Zeitungen der Mediengruppe Bayern (Montagsausgaben).
Mit eindringlichen Appellen, Warnungen der Wissenschaft vor den Folgen der Erderhitzung und einem kleinen Verhandlungsfortschritt hat am Sonntag in Scharm el-Scheich die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) begonnen. Der ägyptische COP27-Präsident Sameh Schukri sagte zur Eröffnung, für einen Erfolg der Konferenz werde er "keine Mühe scheuen". Belastet werden die zweiwöchigen Verhandlungen von mehr als 190 Staaten durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und wachsende Spannungen zwischen den USA und China.
Im ägyptischen Scharm el-Scheich hat am Sonntag die 27. UN-Klimakonferenz (COP27) begonnen. Mit rund anderthalbstündiger Verspätung erklärten der Präsident der vorherigen Weltklimakonferenz 2021 in Glasgow, Alok Sharma, und COP27-Präsident, Sameh Schukri, die Verhandlungen vor dem Konferenzplenum für eröffnet.
Überschattet von Ukraine-Krieg und Energiekrise beginnt am Sonntag im ägyptischen Badeort Scharm el-Scheich die 27. UN-Klimakonferenz (COP27). Bei den zweiwöchigen Verhandlungen ringen die mehr als 190 Teilnehmerstaaten um ehrgeizigere Klimaschutzzusagen. Bislang reichen die nationalen Selbstverpflichtungen bei Weitem nicht aus, um die Erderwärmung wie im Pariser Klimaabkommen vorgesehen möglichst auf 1,5 Grad zu begrenzen.
Der anhaltenden Dürre in Kenia sind in diesem Jahr bereits hunderte Elefanten und andere Wildtiere zum Opfer gefallen. Zwischen Februar und Oktober seien 205 Elefanten, 512 Gnus, 381 Zebras, 51 Büffel und zwölf Giraffen an Hunger und Wassermangel gestorben, sagte Tourismusministerin Peninah Malonza am Freitag in Nairobi. Auch neun weitere Arten seien stark bedroht.
Nach Überzeugung des Expertenrates für Klimafragen ist der in Deutschland angepeilte Abbau der CO2-Emission ohne ein grundlegendes Umsteuern nicht mehr zu schaffen. "Mit einem 'Weiter so' werden wir die Klimaziele 2030 definitiv nicht erreichen", sagte die Vizechefin des Gremiums, Brigitte Knopf, bei der Vorlage des ersten Zweijahresgutachtens zum Klimaschutz am Freitag in Berlin. Demnach gingen die Treibhausgasemissionen aber spürbar zurück - und zwar temperaturbereinigt um 27 Prozent zwischen 2000 und 2021.