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Zwei von drei Deutschen sind zu einem persönlichen Verzicht für den Klimaschutz bereit. Insgesamt 68 Prozent würden sich dafür einschränken, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Yougov im Auftrag der "Welt am Sonntag" ergab. Fast jeder fünfte Befragte (19 Prozent) lehnt einen Verzicht zugunsten des Klimas generell ab. Weitere 13 Prozent wollten sich nicht äußern.
Mehr als die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher kann sich derzeit den Kauf eines Elektroautos nicht vorstellen. In einer Umfrage für die Funke Mediengruppe verneinten 55 Prozent der Teilnehmenden diese Frage, wie die Zeitungen am Wochenende berichteten. Demnach können sich 36 Prozent den Kauf vorstellen, neun Prozent sind unentschieden.
Im Südwesten Frankreichs haben tausende Menschen gegen den geplanten Bau einer neuen Autobahn protestiert. Auf der Trasse der geplanten A69 zwischen Toulouse und Castres demonstrierten am Samstag nach Angaben der Organisatoren 8200 Menschen, nach Angaben der Präfektur waren es 4500 Teilnehmer. Die Demonstranten, die das Bauvorhaben angesichts der Klimakrise ablehnen, hielten Spruchbänder mit Aufschriften wie "Weniger Energie, weniger Autos, weniger Teer" hoch.
In der Schweizer Hauptstadt Bern haben tausende Demonstranten vier Klima-Aktivistinnen willkommen geheißen, die für ihr Anliegen wochenlang durch das Land gewandert waren. Die Ökologin Julia Steinberger, die Juristin Irene Wettstein, die Infektiologin Valerie d'Acremont und die Politikwissenschaftlerin Bastienne Joerchel beendeten ihren Marsch auf dem Platz vor dem Regierungssitz und dem Parlament in Bern, wie die Schweizer Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete.
Weltweit sind die Gletscher im vergangenen Jahr mit einer dramatischen Geschwindigkeit geschmolzen und Versuche, dem entgegen zu wirken, sind praktisch aussichtslos: Zu diesem Ergebnis kommt die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) in ihrem am Freitag veröffentlichten Jahresbericht zum Weltklima.
In Algen unter dem arktischen Meereis haben Forschende des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts (AWI) etwa zehnmal höhere Kunststoffkonzentrationen als in dem sie umgebenden Wasser gemessen. Wie das Institut am Freitag mitteilte, sehen die Experten darin ein mögliches Einfallstor für mikroskopisch kleine sogenannte Mikroplastikpartikel in die Nahrungsketten. Die Algen werden demnach von Plankton gefressen, das Fischen als Nahrung dient. Sie sinken außerdem in die Tiefsee und könnten erklären, warum es auch dort hohe Mikroplastikkonzentrationen gibt.
Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will Anfang Mai Aktivisten der Klimaschutzgruppe Letzte Generation treffen. Die Letzte Generation habe ihn um das Gespräch gebeten, sagte Wissing am Donnerstag in den Fernsehsendern RTL und ntv. "Das habe ich angenommen und sehe einem Austausch am 2. Mai entgegen." Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) warnte die Klimaaktivisten davor, durch Blockaden Menschenleben zu gefährden.
Der Klimawandel hat die Durchschnittstemperaturen in Europa bereits um 2,2 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit ansteigen lassen. Wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten jährlichen Bericht des Klimawandel-Dienstes des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus (C3S) hervorgeht, war der Sommer 2022 der heißeste in Europa seit Beginn der Aufzeichnungen. Das gesamte vergangene Jahr war demnach das zweitwärmste seit Beginn der Aufzeichnungen-
Spitzenpolitikerinnen der Grünen haben die geplanten Blockadeaktionen der Klimagruppe Letzte Generation kritisiert. Nötig sei derzeit, in der Bevölkerung größere Akzeptanz für den Klimaschutz und die damit verbundenen konkreten Entscheidungen zu gewinnen, sagte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" vom Mittwoch. "Meine Sorge ist, dass Aktionen, wie sie die Letzte Generation jetzt angekündigt hat, dabei weniger helfen."
Das erste internationale Hochsee-Abkommen, auf das sich die UN-Mitgliedstaaten im März nach jahrelangen Verhandlungen geeinigt hatten, soll im Juni offiziell angenommen werden. Die UN-Vollversammlung verabschiedete am Dienstag (Ortszeit) in New York eine entsprechende Resolution. Das Treffen für die Verabschiedung des Schutzabkommens wurde darin "vorläufig" für den 19. und 20. Juni angesetzt.
Die Europäische Union will ihre Produktion von Halbleitern bis 2030 massiv steigern und damit unabhängiger von Asien werden. Das sieht der sogenannte Chips Act vor, auf den sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments am Dienstag grundsätzlich einigten. Zuletzt waren Halbleiter unter anderem in der Autoindustrie Mangelware. Sie sind aber auch in Laptops, Smartphones oder Kühlschränken verbaut.
Paris will auf seiner Stadtautobahn vom kommenden Jahr an eine Extraspur für Fahrgemeinschaften und öffentliche Transportmittel einrichten. Zudem solle die Höchstgeschwindigkeit von derzeit 70 auf 50 Stundenkilometer beschränkt werden. Eine Bürgerdebatte zu dem Projekt hat am Montagabend begonnen und soll noch bis Ende Mai laufen.
Die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Gruppe Letzte Generation wollen in den kommenden Wochen mit möglichst vielen Blockaden den Verkehr in Berlin lahmlegen. "Wir machen so viele Straßenblockaden wie möglich", sagte Sprecherin Aimée van Baalen am Dienstag bei der Vorstellung von Plänen für die Proteste in der Hauptstadt. Die Blockaden sollten Ende der Woche beginnen und bis Anfang Mai dauern. Am Sonntag ist eine Kundgebung am Brandenburger Tor geplant. Der Gruppe zufolge kündigten etwa 800 Menschen ihre Teilnahme an den verschiedenen Aktionen an.
Für CDU-Generalsekretär Mario Czaja sind die Klimaaktivistinnen und -aktivisten der Gruppe Letzten Generation "Extremisten". "Wir können uns nicht von ein paar wenigen angeblichen Aktivisten, aber in Wirklichkeit sind es ja Extremisten, von der Arbeit abhalten lassen", sagte Czaja am Dienstag im Deutschlandfunk über die Gruppe und ihre Straßenblockaden.
Das Europaparlament stimmt am Dienstag in Straßburg über eine deutliche Ausweitung des Emissionshandels ab (gegen 13.00 Uhr). Mit der geplanten Reform werden die Schifffahrt und der Flugverkehr innerhalb der EU mit einbezogen. Daneben soll es erstmals einen eigenen Handel mit Verschmutzungsrechten für Gebäude und den Straßenverkehr geben.
Die G7-Staaten haben sich zu einem beschleunigten Ausstieg aus fossilen Brennstoffen verpflichtet - ohne jedoch konkrete Fristen für einzelne Maßnahmen zu nennen. Die G7-Staaten versprachen, "den Ausstieg aus den (...) fossilen Brennstoffen zu beschleunigen, um bis spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen in den Energiesystemen zu erreichen", erklärten die Klima- und Umweltminister der führenden Industrienationen nach zweitägigen Gesprächen am Sonntag in der nordjapanischen Stadt Sapporo.
Nach einer Jagd auf eine Ente ist ein dreibeiniger Hund in Niedersachsen in einem Uferbereich zwischen Gestrüpp und Geäst steckengeblieben. Das Tier konnte sich selbst nicht mehr aus seiner Lage befreien, wie die Kreisfeuerwehr in Lüchow am Freitag mitteilte. Die Einsatzkräfte bahnten sich mit Wathosen und Motorsägen den Weg durch das dichte Gestrüpp und konnten dem Hund in die Freiheit helfen.
Die CDU und EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen setzen auf den europäischen Emissionshandel als Dreh- und Angelpunkt der Klimapolitik. Die Reform des Emissionshandels, über die kommende Woche das EU-Parlament abstimmt, stehe im Zentrum ihres Klimaprogramms Green Deal, sagte von der Leyen am Freitag bei einer Online-Veranstaltung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Klimaexperten warnten jedoch auch davor, sich ausschließlich auf das Marktinstrument zu verlassen.
Der Legende nach hat New York ebenso viele Ratten wie Einwohner. Ob es tatsächlich neun Millionen sind, ist unklar, doch dass sie eine Plage sind, wusste schon der britische Autor Charles Dickens. Seit Jahren versucht die Stadt mit Hilfe modernster Technik, die Plage in den Griff zu bekommen. Nun setzt sie auf eine klassische Methode - und hat erstmals eine Chef-Kammerjägerin ernannt.
In Indien leben erstmals seit anderthalb Jahrzehnten wieder mehr als 3000 Tiger in Freiheit. Einer am Sonntag veröffentlichten Zählung zufolge wurden im gesamten Land 3167 Tiger in freier Wildbahn erfasst. Dies entspricht einem Anstieg um 200 Tiere im Vergleich zur vorherigen Zählung von 2019. In früheren Jahrzehnten war die indische Tiger-Population allerdings um ein Vielfaches zahlreicher.
Mit einer giftigen Kobra im Nacken hat ein südafrikanischer Pilot eine erfolgreiche Notlandung hingelegt. Rudolf Erasmus war nach Behördenangaben in einer kleinen Privatmaschine mit vier Passagieren von Bloemfontein nach Pretoria unterwegs, als er spürte, wie eine große Kapkobra seinen Rücken entlang schlängelte. Trotz der Lebensgefahr, in der er schwebte, habe er das Flugzeug sicher auf halbem Wege in Welkom gelandet.
Das Schicksal eines aus seinem gewohnten Umfeld gerissenen Schnabeltiers beschäftigt derzeit die Behörden des australischen Bundesstaats Queensland. Die beiden Entführer des scheuen und äußerst seltenen Tieres wurden inzwischen gefasst, teilte die Polizei am Donnerstag mit. Von dem Tier aber fehle jede Spur.
Die französischen Grünen wollen Flüge in Privatjets verbieten. "Auf diese Weise sollen die Superreichen an den Klima-Anstrengungen beteiligt werden, zu denen alle Franzosen aufgerufen sind", sagte der Grünen-Chef Julien Bayou der Zeitung "Le Monde". Die Nationalversammlung wollte am Donnerstag einen entsprechenden Gesetzentwurf debattieren. Da das Regierungslager aber mit Rücksicht auf die heimische Flugzeugindustrie ein Jet-Verbot ablehnt, hat der Vorschlag keine Aussichten, verabschiedet zu werden.
Flughäfen in Deutschland sollten sich Grünen und Linken zufolge die Einschränkungen für Nacht- und Privatjetflüge am Amsterdamer Flughafen zum Vorbild nehmen. "Wir fordern schon lange ein Nachtflugverbot an stadtnahen Flughäfen von 22 bis sechs Uhr", sagte die Luftverkehrsexpertin der Grünen-Bundestagsfraktion, Susanne Menge, den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Donnerstag. Dabei müsse die Zahl der Nachtflüge insgesamt reduziert werden.
In den meisten Bundesländern ist bislang nur ein sehr kleiner Anteil der landeseigenen Gebäude mit Solaranlagen ausgestattet. Das ergab eine Länderumfrage der Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Mittwoch. Demnach lag der Anteil der bereits mit solchen Anlagen versehenen landeseigenen Gebäuden in einem Großteil der Bundesländer unter zehn Prozent.
Der Einsatz von synthetischen Kraftstoffen, sogenannten E-Fuels, im Straßenverkehr ergibt einer Studienauswertung zufolge nach derzeitigem Wissenstand kurz- und mittelfristig "wenig Sinn". Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) veröffentlichte am Dienstag ein Diskussionspapier, demzufolge es "mannigfaltige" Gründe gegen den Einsatz von mit Strom hergestellten E-Fuels bei Pkw und Lkw gibt. Ein solcher Einsatz sei "wirtschaftlich und ökologisch nicht zielführend".
Lebensmittel mit dem Siegel "Ohne Gentechnik" werden immer beliebter: Im vergangenen Jahr wurden Produkte mit diesem Siegel für 16 Milliarden Euro umgesetzt, das waren rund 21 Prozent mehr als im Vorjahr, wie der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) am Dienstag mitteilte. Den größten Umsatz machten demnach Anbieter von Milchprodukten, Geflügel und Eiern.
Klimaaktivisten haben in Rom das Wasser eines berühmten Barock- Brunnens am Fuße der Spanischen Treppe schwarz gefärbt. Drei Aktivisten der Letzten Generation kippten am Samstag in der italienischen Hauptstadt eine pflanzliche Flüssigkeit in den Barkassenbrunnen aus dem 17. Jahrhundert. Sie wurden anschließend von der Polizei abgeführt.
Die Gletscher in Österreich sind seit Beginn der Messungen vor 132 Jahren noch nie so stark geschmolzen wie im vergangenen Jahr. Die 89 beobachteten Gletscher seien 2022 im Durchschnitt um 28,7 Meter kleiner geworden, warnte der Österreichische Alpenverein (ÖAV) am Freitag in seinem jährlichen Gletscherbericht. 2021 seien es noch elf Meter gewesen.
Der von den USA als neuer Weltbank-Präsident nominierte frühere Mastercard-Chef Ajay Banga hat keinen Gegenkandidaten und dürfte damit bald die Spitze der internationalen Finanzinstitution übernehmen. Wie die Weltbank am Donnerstag mitteilte, gingen bis Einsendeschluss am Vorabend keine weiteren Nominierungen ein.
Volkswagen muss eine wegen des Dieselabgasskandals in Italien verhängte Geldbuße voraussichtlich nicht bezahlen. Nach einem am Donnerstag beim Europäischen Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg vorgelegten Rechtsgutachten steht dem das Verbot der Doppelbestrafung entgegen, weil VW bereits in Deutschland ein Bußgeld in Höhe von einer Milliarde Euro bezahlt hat. (Az: C‑27/22)
Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) sieht keine Alternative zum Bau eines Endlagers für den radioaktiven Atommüll. "Vermeintliche Lösungen für die in Deutschland angefallenen hochradioaktive Abfälle haben sich bislang als reine Konzepte beziehungsweise Hoffnungen erwiesen", zitierten die Zeitungen der Mediengruppe Bayern am Donnerstag das Bundesamt. "Technologievorstellungen wie Partitionierung und Transmutation sind also nicht verfügbar und stellen daher aktuell keine Option dar."