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Nach Antisemitismus-Vorwürfen hat US-Milliardär Elon Musk das ehemalige Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau in Polen besucht. Wie die European Jewish Association (EJA) am Montag mitteilte, legte der Besitzer des Onlinedienstes X, vormals Twitter, einen Kranz nieder und nahm zusammen mit dem EJA-Vorsitzenden Menachem Margolin an einer Gedenkfeier teil. Fotos zeigten Musk auf dem Gelände der Gedenkstätte, mit einem seiner Söhne auf seinen Schultern sitzend.
Margolin hatte Musk im September zu dem Besuch eingeladen. Im November hatte Musk dann einen Sturm der Entrüstung ausgelöst, als er auf X einem Nutzer Recht gab, der geschrieben hatte, "jüdische Gemeinschaften" würden "Hass gegen Weiße" schüren. Er habe "die tatsächliche Wahrheit" gesagt, schrieb Musk dazu. Hintergrund ist eine rechtsextreme Verschwörungstheorie, derzufolge Juden einen heimlichen Plan verfolgen, irreguläre Migranten in westliche Länder zu bringen, um die weißen Mehrheiten zu schwächen.
Musks Äußerung führte dazu, dass eine Reihe großer Werbekunden ihre Anzeigen auf der Plattform stoppten, etwa Apple, Disney und IBM. Der Milliardär räumte später ein, seine Äußerung sei wahrlich der "schlimmste und dümmste Post" gewesen, den er je abgesetzt habe. Er entschuldige sich dafür und erklärte außerdem, er sei missverstanden worden.
Später am Montag wollte Musk noch an einem Symposium der EJA in Krakau zum Thema Antisemitismus teilnehmen. Der Organisation zufolge sollte bei dem Treffen über "Lösungen für die astronomische Zunahme des Antisemitismus in Europa" diskutiert werden.
Musk hatte Twitter im Oktober 2022 übernommen. Beobachter wie die gegen die Diskriminierung und Diffamierung von Juden kämpfende Organisation Anti-Defamation League (ADL) prangern seitdem eine deutliche Zunahme von Hassbotschaften und Falschinformationen auf X an.
Das NS-Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau ist ein Symbol für den von Nazi-Deutschland verübten Völkermord an sechs Millionen europäischen Juden. Zwischen 1940 und 1945 wurden in dem Lager eine Million Juden sowie 100.000 weitere Menschen ermordet.
C.Masood--DT