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Kontrollmission am Great Barrier Reef: Experten der Unesco überprüfen seit Montag, ob die australische Regierung das weltgrößte Korallenriff gut genug vor dem Klimawandel und anderen Gefahren schützt. Die UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur hatte bei ihrer Sitzung im vergangenen Jahr entschieden, das Great Barrier Reef trotz einer verheerenden Korallenbleiche vorerst nicht als gefährdete Weltnaturerbestätte einzustufen. Die Entscheidung steht nun in diesem Jahr an.
Das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens ist gerade wieder von einer schweren Korallenbleiche betroffen, wie die australischen Behörden in der vergangenen Woche mitgeteilt hatten. Dabei verlieren die Korallen ihre farbgebenden symbiotischen Algen, die sie mit Nährstoffen versorgen, und sterben ab. Ursache ist nach Angaben von Forschern vor allem die Erwärmung des Ozeanwassers durch den Klimawandel.
Drei verheerende Korallenbleichen haben das Great Barrier Reef seit 2016 bereits stark in Mitleidenschaft gezogen. Der Riff-Experte Scott Heron von der James-Cook-Universität hofft nun darauf, dass die UN-Experten auch jene Teile des Riffs besuchen können, die von der aktuellen Bleiche betroffen sind. "Es gibt Teile des Riffs, deren Zustand so schlecht ist, dass es dieses Jahr keine Korallenbleiche geben wird, weil nur noch so wenige Korallen übrig sind", sagte Heron.
Die Unesco hatte das Great Barrier Reef im Jahr 1981 zum Weltnaturerbe erklärt. Trotz der Gefährdung entschied die UN-Unterorganisation dann überraschend bei einer Sitzung im vergangenen Juli, das Riff vorerst nicht auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes zu setzen - obwohl sie dies einige Wochen zuvor noch selbst empfohlen hatte.
Schon 2015 hatte die Unesco erstmals erwogen, das Korallenriff als gefährdetes Welterbe einzustufen. Damals hatte die australische Regierung einen Schutz-Plan für das Riff vorgelegt und Milliarden von Dollar in Schutzmaßnahmen investiert.
W.Darwish--DT