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In Hamburg hat es einem Medienbericht zufolge während der schriftlichen Abiturprüfungen offenbar vereinzelt Betrugsversuche mit dem Chatbot ChatGPT gegeben. Wie der Norddeutsche Rundfunk (NDR) am Donnerstag berichtete, wurde in mindestens einem Fall ein Schüler von einer aufsichtsführenden Lehrkraft mit einem entsprechenden geöffneten Programm auf seinem Mobiltelefon ertappt. Dieser räumte dies demnach auch ein.
Die Hamburger Schulbehörde bestätigte dem Sender nach dessen Angaben außerdem einige Verdachtsfälle. In diesem wurden Lehrkräfte bei der Korrektur von Klausuren misstrauisch, weil die Qualität stark schwankte. Einige Abschnitte waren mangelhaft, andere fehlerfrei. Eine Überprüfung mit einer speziellen Software ergab eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Texte unter dem Einsatz von Anwendungen Künstlicher Intelligenz (KI) verfasst worden waren.
In diesen Fällen wird es laut Schulbehörde allerdings schwierig, einen Betrug rechtssicher nachzuweisen, weil die Schüler nicht auf frischer Tat erwischt wurden. Der vom NDR zu den Fällen befragte Vorsitzende der Vereinigung der Hamburger Gymnasialschulleitungen, Christian Gefert, ging dem Bericht zufolge von vereinzelten Fällen aus. Er rechne nicht mit massenhaftem Betrug. Er forderte aber klarere Regeln der Schulbehörde zum Umgang mit KI an Schulen.
ChatGPT ist ein auf fortschrittlicher KI-Technologie basierendes Chatprogramm des Startups OpenAI, das seit November für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Die Software generiert auf Nutzeranfragen hin in Sekundenschnelle komplexe schriftliche Antworten. Auch größere Unternehmen entwickelten inzwischen ähnliche Chatbots. Die Entwicklung löst neben Begeisterung auch massive Befürchtungen aus. Es gibt Forderungen nach staatlicher Regulierung.
Die Nutzung von Chatbots wie ChatGPT in Schulen und Universitäten ist einer der Bereiche, die jüngst auch in Deutschland schon viel diskutiert wurden. Eine am Dienstag vom deutschen Digitalbranchenverband Bitkom veröffentlichte Umfrage unter mehreren hundert Jugendlichen ergab, dass etwa die Hälfte von ihnen die Software bereits für Hausaufgaben, Texte oder zum Lernen nutzte.
A.Krishnakumar--DT