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Der Halbleiterhersteller Infineon kann mit dem Bau eines neuen Werkes in Dresden beginnen. Das Bundeswirtschaftsministerium erteilte eine Ausnahmegenehmigung für einen vorzeitigen Projektbeginn, erklärten das Münchener Unternehmen und das Ministerium am Donnerstag. Die Bundesregierung will das Werk mit öffentlichen Mitteln fördern, die Genehmigung dafür seitens der EU-Kommission wartet das Wirtschaftsministerium aber nicht ab, um das Projekt zu beschleunigen.
"Mit dem Projekt von Infineon stärken wir den Industrie- und Halbleiterstandort Deutschland", erklärte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne). "Halbleiter gehören zu den Schlüsseltechnologien und sind zentral für die Transformation - deshalb müssen wir uns im globalen Wettbewerb behaupten und sind als Bundesregierung bereit, Projekte massiv zu unterstützen."
Bei derartigen Investitionsentscheidungen "zählt das Tempo", erklärte Habeck weiter. Deshalb werde der Projektbeginn frühzeitig genehmigt. "Der nächste Schritt ist jetzt der zügige Abschluss des formellen Beihilfeverfahrens." Der sächsische Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) bedankte sich beim Bund für die Unterstützung. "Das sind gute Nachrichten für Sachsen", erklärte er.
Infineon will nach eigenen Angaben fünf Milliarden Euro in das neue Werk investieren - "die größte Einzelinvestition in der Unternehmensgeschichte". Die Chip-Fertigung soll 2026 an den Start gehen und rund 1000 neue Arbeitsplätze schaffen. Dafür strebt das Unternehmen nach eigenen Angaben staatliche Förderung im Umfang von einer Milliarde Euro an.
Es ist das zweite große Investitionsprojekt im Halbleiter-Bereich, das die Bundesregierung massiv unterstützt. Im saarländischen Ensdorf will das US-Unternehmens Wolfspeed in Zusammenarbeit mit dem deutschen Automobilzulieferer ZF eine Gigafabrik für Silizium-Halbleiter bauen. Auch hier rechnen die Unternehmen mit einer öffentlichen Förderung in Milliardenhöhe.
In Magdeburg soll zudem eine Chipfabrik des US-Herstellers Intel entstehen. Hier laufen nach Angaben des Staatssekretärs Sven Giegold (Grüne) aus dem Wirtschaftsministerium von Anfang Januar aber noch Gespräche über die konkrete Ausgestaltung einer etwaigen Förderung.
A.Ansari--DT