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Der viermalige Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel wird seine Karriere nach der laufenden Saison beenden. Die Entscheidung gab der 35-Jährige gemeinsam mit seinem Team Aston Martin am Donnerstag im Vorfeld des Großen Preises von Ungarn bekannt. "Meine Ziele haben sich verändert: weg von Rennsiegen und um Meisterschaften zu kämpfen, hin zu meinen Kindern", sagte Vettel.
Sein Vertrag bei Aston Martin läuft zum Saisonende aus, über seine Zukunft wurde bereits länger diskutiert. Seine vier Titel holte Vettel von 2010 bis 2013 mit Red Bull.
"Ich hatte das Privileg, in den vergangenen 15 Jahren mit fantastischen Menschen in der Formel 1 zu arbeiten. Die Entscheidung zurückzutreten, war schwierig. Ich habe sehr lange darüber nachgedacht", sagte Vettel: "Ich werde mir Gedanken machen, worauf ich mich künftig konzentrieren werde. Aber klar ist für mich, dass ich mehr Zeit mit meiner Familie verbringen möchte."
Es sei noch nicht an der Zeit, "auf Wiedersehen zu sagen, sondern danke", betonte Vettel und versprach: "Ich werde in den verbleibenden Rennen alles geben, wie ich es immer getan habe."
Vettel hatte seine Formel-1-Karriere 2007 begonnen, seit 2009 fuhr er für Red Bull. Mit großen Zielen wechselte der Heppenheimer 2015 zu Ferrari, trotz einiger guter Ansätze klappte es mit der Scuderia nicht mit dem Titel. Seit 2021 fährt Vettel für Aston Martin, aber auch in dieser Saison meist nur hinterher. Nach 12 von 22 Rennen liegt er auf Platz 14 der Gesamtwertung.
Mit vier WM-Titeln, 53 Grand-Prix-Siegen und 122 Podiumsplätzen gehört Vettel zu den erfolgreichsten Formel-1-Piloten der Geschichte. Nur Michael Schumacher, Lewis Hamilton (beide 7) und Juan Manuel Fangio (5) haben mehr Meisterschaften gewonnen. Vettels bislang letzter Rennsieg liegt drei Jahre zurück, 2019 hatte er im Ferrari in Singapur gewonnen.
Zuletzt hatte er sich verstärkt für gesellschaftliche Themen wie den Klimaschutz und die Rechte der LGBTQ+-Bewegung eingesetzt. Immer wieder trat Vettel öffentlich gegen Rassismus ein. Werte, die er seinen drei Kindern weitergeben will.
"Meine Leidenschaft für die Formel 1 geht einher mit einem hohen Zeitaufwand. Zeit, die ich mit meiner Familie verbringen möchte", sagte er am Donnerstag bei Instagram, seinem ersten Beitrag in den Sozialen Netzwerken überhaupt. Er wolle von seinen Kindern "lernen und mich von ihnen inspirieren lassen. Kinder sind unsere Zukunft. Es gibt so vieles zu entdecken und zu lernen. Über das Leben und über mich selbst."
Aston-Martin-Boss Lawrence Stroll bedauert Vettels Abschied: "Wir haben ihm klargemacht, dass wir nächstes Jahr mit ihm weitermachen wollten, aber am Ende hat er die Entscheidung getroffen, die er für sich selbst und seine Familie als richtig erachtet - und das respektieren wir natürlich."
O.Mehta--DT