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Nach dem Durchmarsch ins EM-Viertelfinale verordnete die mächtig stolze Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg ihren Spielerinnen einen freien Tag mit "Streicheleinheiten" durch die Physiotherapeuten. Sie selbst war auch fix und fertig nach dem 2:0 (2:0)-Fight gegen Spanien und drückte ungeduldig auf die Hupe des Teambusses, als eine halbe Stunde vor Mitternacht nach einer kleinen Kabinenparty noch immer nicht alle Interviews geführt waren
Mit taktischer Disziplin und großem Einsatz hatte das DFB-Team den so hoch gehandelten Konkurrenten entzaubert und seine eigenen Titelansprüche untermauert. "Das war eine Wahnsinns-Defensivleistung", lobte die als Spielerin des Spiels ausgezeichnete Innenverteidigerin Marina Hegering.
Alexandra Popp erklärte: "Ganz wichtig ist, dass diese Energie, dieser EM-Zauber vorhanden ist bei uns." Die Kapitänin steuerte nicht nur den zweiten Treffer (57.) nach der frühen Führung durch Klara Bühl (3.) bei, sondern streifte sich auch nach Abpfiff das Trikot von Lea Schüller über.
Der mit dem Coronavirus infizierten Bayern-Stürmerin widmete Popp im ARD-Interview den zweiten Statement-Sieg nach dem 4:0 gegen Dänemark: "Wir haben für dich gespielt und hoffen, dass du bald wieder bei uns bist."
Der Gruppensieg steht schon fest, dem starken Gastgeber England geht der achtmalige Europameister vorerst aus dem Weg. Das ändere aber nichts an der Motivation für das Finnland-Spiel zum Vorrundenabschluss am Samstag (21.00 Uhr/ZDF und DAZN), versicherte Popp: "Wir sind hier hingefahren, um jedes Spiel zu gewinnen." Und das am liebsten "wieder zu Null", wie Giulia Gwinn betonte.
H.El-Din--DT